2022 – GOOSE: Porträt Heide Wilts – Abenteuer Leben – A Yachtsman returns to his roots

Abenteuer Leben

Was treibt einen Menschen dazu an, eine erfolgreiche bürgerliche Existenz gegen ein in jeder Hinsicht unsicheres Leben auf See zu tauschen? Lesen Sie hier, als Versuch einer Erklärung, das Portrait einer ganz außergewöhnlichen Frau, die in diesem Jahr 80 Jahre alt wird: Heide Wilts, Seglerin und Schriftstellerin, Entdeckerin und Forscherin.

Text: Detlef Jens. Alle Zitate in Kursiv stammen aus verschiedenen Büchern von Heide Wilts. 

Fotos: Erich Wilts

Die »gängigen Segelhelden« sind fast allen bekannt. Von Slocum, Moitessier, Knox-Johnston, Chichester bis hin zu den Ozean-Rennseglern heutiger Tage. Viele Seglerpaare sind ebenfalls berühmt, wobei die Frauen oftmals in Lee, im (Wind)Schatten ihrer Männer bleiben. Eric und Susan Hiscock wären so ein Beispiel, Ernst-Jürgen und Elga Koch oder Miles und Beryl Smeeton. Und eben Erich und Heide Wilts, die nunmehr seit 50 Jahren zu den einsamsten, entlegensten Flecken unseres Planeten segeln, vorzugsweise in den hohen Breiten der nördlichen und südlichen Hemisphäre.

Die Ärztin Dr. Heide Wilts hat gute 260.000 Seemeilen hinter sich, das ist eine Strecke, die dem 12-fachen Erdumfang entspricht. Viele dieser Reisen waren spektakulär, Erst-, Best- und Pionierleistungen im Hochseesegeln waren dabei. Und immer segelte sie gemeinsam mit ihrem Mann.

Ohne ihn hätte sie vielleicht etwas anderes aus ihrem Leben gemacht. Ohne sie wäre Erich zwar trotzdem gesegelt, aber auf ganz andere Art. Sie hat eine Dimension in das gemeinsame Seglerleben gebracht, die ihren Reisen neben den reinen nautischen Herausforderungen, die teils gewaltig waren, immer auch etwas Besonderes gegeben hat: Beseelt von einer Art Entdecker- und Forschergeist.   

Dass Heide Wilts ihren Beruf aufgegeben hat, um dauerhaft segeln zu können, geschah nicht aus romantisch verklärter Träumerei, sondern erscheint im Rückblick wie eine vollkommen logische Entscheidung: »In unserem Leben hatten Segelreisen zunächst Urlaubscharakter, denn wir hatten ja noch unsere Berufe. Die Reisen wurden aber immer mehr zur Leidenschaft. Und nachdem wir rund Südamerika gesegelt und dabei das erste Mal in die Antarktis vorgestoßen waren, stand für uns fest, dass wir noch einmal ohne zeitliche Begrenzung mit dem Boot in diese extremen Gebiete wollten – es hatte uns emotional so viel gegeben, dass es letztlich zu unserem Lebensstil wurde«.  

Das eigene Leben zu ändern geht nicht von jetzt auf gleich. Jahrelang arbeiteten beide auf das eine Ziel hin, aus ihren jeweiligen Berufen ausscheiden und zeitlich unbegrenzt segeln zu können. Beide verdienten gut, lebten aber bescheiden und sicherten sich damit die notwendige finanzielle Basis für den beabsichtigten »Ausstieg«. Eine alles andere als leichtfertige Entscheidung, ein Leben als erfolgreiche Ärztin in materieller Sicherheit gegen das eines ungewissen Abenteurerdaseins zu tauschen. Aber eine, die letztendlich von Herzen kam.

»Als wir zehn Jahre zuvor zu einer ähnlichen einjährigen Segelreise gestartet waren, hatte mir das vorübergehende Ausscheiden aus meiner ärztlichen Tätigkeit viele schlaflose Nächte bereitet. Obwohl ich meinen Beruf nur für begrenzte Zeit aufgab, hatte ich doch das Gefühl, etwas für mich Lebenswichtiges zu verlieren. Etwas, das seit vielen Jahren mein Leben tiefgreifend mitbestimmt hatte und das für mich nicht nur ein Job zum Geldverdienen war. Ich sah mich ein sinnvolles Berufsleben eintauschen gegen ein Seglerleben voller Unbequemlichkeiten, Unwägbarkeiten, Risiken und Gefahren. Damals konnte ich noch nicht überblicken, ob ich einem so langen Törn einen anderen positiven Aspekt würde abgewinnen können als den, dass Reisen eben schön, interessant und farbig ist. In meiner Unsicherheit schleppte ich eine Menge medizinischer Fachliteratur bis in die Antarktis mit, in der ehrlichen Absicht, mich durch Lesen auf dem Laufenden zu halten: ein völlig unsinniges Vorhaben. An Bord hatte ich den Kopf nicht frei und auch gar keine Lust, medizinische Fachliteratur zu studieren. Ungelesen, feucht und angeschimmelt brachte ich alles wieder mit nach Hause, fand dann aber mit der neugewonnenen Energie rasch wieder ins Berufsleben zurück«.

Dann jedoch kam die Weggabelung, an der sie dem Schild »Abenteuer« folgten: »Als wir diesmal lossegelten, war ich ganz froh, meinem Arztberuf den Rücken kehren und die Alltagsmonotonie abschütteln zu können. Heute scheint es mir geradezu notwendig, mal ein anderes Leben mit anderen Zielsetzungen zu führen. Ich sehe in diesem Umsteigen eine große Chance, meine Neugier, meinen Wissensdurst, meine Sehnsucht nach Abenteuer und Freiheit aktiv zu befriedigen, nicht nur durch die Medien. Und ich weiß jetzt, dass die neuen Erfahrungen sich auch positiv für meinen Arztberuf auswirken können. Deshalb schreckt mich auch die Frage nach dem Hinterher nicht mehr. Sollten Interesse und Leistungsbedürfnis mich dazu drängen, werde ich wieder in meinen alten Beruf zurückkehren – wie damals, aber vielleicht mit dem Gefühl, etwas mehr geben zu können als vorher.«

In ihren Beruf als Klinikärztin kehrte Heide nicht wieder zurück. Beide hielten Kurs, folgten ihren inneren Kompassen konsequent weiter, durch alle Höhen, vor allem aber auch Tiefen hindurch. In der Antarktis strandeten sie im Orkan während ihrer Überwinterung. Das Boot lief voll Wasser und Eis, sie überlebten in einer Nothütte und reparierten notdürftig ihr Boot. Und 20 Jahre später in Fukushima geschah das Unglaubliche. Ihr Schiff, welches sie in einem sicheren Hafen zurück gelassen hatten um auf einen ausgedehnten Besuch nach Deutschland zu fahren, wurde von dem Tsunami zerstört – aus der Katastrophe von Fukushima wurde auch ihre ganz persönliche Tragödie. »Was uns die ganzen Jahre treibt, ist etwas wie Neugier, Wissensdurst, Abenteuerlust. Mit dem geistigen Lohn, den wir zurückbekommen, sind wir hoch zufrieden, sonst würden wir das alles nicht machen. In unseren Berufen hatten wir unbefristete Arbeitsstellen, ich als Radiologin in der Klinik, Erich bekleidete eine Managerposition. Wir haben in diesen Berufen genauso hart, fleißig und erfolgreich gearbeitet wie danach an Bord. Irgendwann hatte Erich genug davon, Jahr für Jahr das Vermögen seiner Gesellschafter zu mehren. Wir gaben beide unsere Karrieren auf für diese Art zu leben. Wir haben es nicht bereut. Selbst jetzt machen wir weiter, nachdem der Tsunami unsere Freydis in Fukushima zerstört hat. Wir rappeln uns wieder auf, bauen an einem neuen Boot, wohl wissend, dass wir das Geld, das von unserer Altersversorgung abgeht, nie mehr verdienen können. Wir sind fast 70.«

Was aber ist es wirklich, was sie letztendlich immer wieder antreibt und belohnt? »Es ist die ungebändigte Natur, das reiche Tierleben und eine in ihrer Ursprünglichkeit belassene Landschaft, die uns anzieht, und die es nur an den noch relativ weißen Flecken unserer Erdkugel gibt«

Nicht umsonst hat sie den Albatros in einem ihrer Bücher als ihre ‚Leitfigur‘ bezeichnet: »Für mich sind Albatrosse die großen Abenteurer der Meere. Ihre Landaufenthalte bleiben nur kurze Unterbrechungen im einsamen Leben auf See. Zu ihrer Geburtsinsel kehren sie nur zurück, um sich zu paaren und zu brüten. Auf vielen sturmumtosten subantarktischen Inseln, unseren eigentlichen Zielen, besuchten wir ihre Kolonien. Ihre Zutraulichkeit macht es einfach, sie zu beobachten und zu studieren. Weit entfernt von menschlichen Behausungen, kennen sie keine Feinde und lassen sich widerstandslos von den Biologen der wissenschaftlichen Stationen beringen.

Es gibt mehr als ein Dutzend Albatros-Arten: Sie unterscheiden sich in Größe und Färbung ihres Gefieders und Schnabels, aber nicht in ihrem Wesen. Und es ist ihr Wesen – ihre Sanftmut, ihre Grazie, ihre Duldsamkeit, ihr soziales Verhalten in den Kolonien, wo sie oft zusammen mit Pinguinen und anderen Seevögeln brüten -, was mich an diesen Superfliegern vor allem fasziniert. Ihre offensichtliche Freude bei der Ankunft des Partners, dem sie ein ganzes Leben die Treue halten, ihre Hingabe, mit der sie das einzige Junge aufziehen oder trauernd den verletzten Kameraden umsorgen, ihre Demut, mit der sie Leid und Tod ertragen, berühren mit tief und erfüllen mich mit Achtung und Sympathie. Natürlich ist es im wissenschaftlichen Sinne falsch, Tiere mit menschlichen Charaktereigenschaften zu belegen. Es gibt keine „guten“ oder „bösen“ Tiere, weil ihr Verhalten durch Instinkte und nicht durch Absichten geprägt wird. Und doch hat jedes Tier sein eigenes Wesen als Inbegriff der Eigenschaften, die es auszeichnen; und dieses Wesen kann bei uns Sympathie oder Antipathie wecken, kann sogar Sinnbild und Symbol menschlicher Sehnsucht und Zielsetzung sein.

„Der mächtigste König im Luftrevier ist des Sturmes gewaltiger Aar. Die Vöglein erzittern, vernehmen sie sein rauschendes Flügelpaar“, heißt es in einem alten Lied. Doch der Aar oder Adler ist ein Symbol imperialen Herrschaftsanspruchs, er versinnbildlicht Macht, Gewalt, Sieg, Triumph und Unterdrückung. Königreiche und Fürstentümer haben ihn als Hoheitszeichen gewählt, und noch heute führen ihn zahlreiche Staaten als Wappentier. Hätte ich zu wählen, mein Wappentier (oder meine Galionsfigur) wäre ein Albatros. Er stünde für Toleranz, Rücksichtnahme, Demut und Ausdauer. Im Umgang mit der Natur ist Demut und Anpassung meist weitsichtiger als Unterdrückung und Sieg. Gegen die Übermacht der Meere ist auch der Mächtigste ein Jammerlappen, und Draufgänger bezahlen oft genug mit ihrem Leben.

`Der sanfteste König im Luftrevier´ ist für mich zu einer Leitfigur geworden wie ein guter Stern«.  

Und selbst nach einem schon langen und erlebnisreichen Seglerleben schreibt Heide Wilts, vor dem Start in die Nordwestpassage, folgendes: »Ich empfinde mich noch immer als Suchende, auch wenn das Ende dieser Suche – wir sind beide 75+ und segeln nun schon 50 Jahre zusammen – langsam absehbar ist. Natürlich war das Bordleben oft mit Strapazen verbunden, unter anderem, weil ich sehr unter Seekrankheit leide. Was mich dennoch an diese Art des Lebens fesselte und auch jetzt noch, mit 75, daran festhalten lässt, ist zum einen das beglückende Gefühl, etwas mit Erich oder mit einer Crew zusammen meistern zu können, andererseits die Gewissheit, dass meine eigenen Ansprüche – seelische und geistige – bei diesem aktiven Leben eine Erfüllung finden: Durch das Nomadentum auf See komme ich ständig in Berührung mit Fremdem, Neuem, Unvorhersehbarem, Erstaunlichem. Das ist oft mühsam, aber auch sehr inspirierend. Es bringt Einsichten, Erkenntnisse, neue Freundschaften und Chancen. Vieles beschäftigt mich lange und intensiv und liefert mir letztlich den Stoff zum Schreiben. Das alles bereichert mein Leben ungemein. Das heißt aber nicht, dass ich nicht zuweilen mit meinem Schicksal hadere, dass ich nicht ab und zu darüber nachdenke, dem Boot und all dem Ungemach, das damit verbunden ist, für immer den Rücken zuzukehren. Doch ich weiß, das würde ich schon bald zutiefst bereuen, denn ich habe – wenn ich das einmal so pathetisch ausdrücken darf – mit der Zeit einen großen Teil meiner Seele fest mit diesem Leben verknüpft. Ich kann schlimme Unglücksfälle wie auf Deception und in Fukushima, schwere Stürme und menschliche Unzulänglichkeiten verkraften. Was ich nicht kann und will, ist, die schönen Bilder, die freundlichen Menschen, die vielen positiven Dinge vergessen, die wir – Erich und ich – jeder auf seine Weise während unseres Seglerlebens erfahren haben. Deshalb sehe ich auch der Nordwestpassage – trotz vieler Vorbehalte und Sorgen – mit (allerdings etwas gedämpfter) Freude entgegen«.

In der Nordwestpassage segelte sie ja auch wieder einmal auf den Spuren berühmter Entdecker und Forscher. Schon immer wollte sie, als Medizinerin, auch Forscherin werden. Damals sagten ihr viele: Als Frau kommst du da nicht weit. Dann ist sie später eben auf ihre ganz eigene Art zur Forscherin geworden, immer neugierig auf Menschen, Flora und Fauna. Und sie sind oft dorthin gesegelt, wo es eben tatsächlich etwas zu forschen, zumindest zu recherchieren gab.

Und wie fast alle Entdecker und Forscher ist auch sie eine leidenschaftliche, unersättliche Sammlerin. Seit Jahren haben die Wilts eine feste Landbasis in Deutschland, zu der sie immer wieder zurückkehren. Ihr Haus in Heidelberg ist nicht nur uralt und urgemütlich, sondern wirkt wie ein kleines privates Museum. Faszinierend, was da nicht alles an den Wänden hängt oder in Vitrinen und Schubladen schlummert: Ein Stoßzahn von einem Mammut und der fossile Zahn eines Ur-Hais, neben dem die Zähne von Pottwalen, Robben und Seelöwen schon fast alltäglich wirken. Oder versteinertes Schilfrohr von der Skelettküste Namibias, Messer und Keile der Ureinwohner von der Osterinsel, Pfeilspitzen und Knochenreste aus den Abfallhaufen von Feuerland-Indianern, unzählige Muscheln, darunter seltene oder noch nie gesehene Exemplare wie diejenigen, die von Tauschschiffen vor Neukaledonien aus 400 Meter Tiefe geborgen wurden, Ohrknochen von Walen aus Südgeorgien, Haarbüschel eines Mylodons aus Patagonien, Opale aus dem australischen Outback, und was nicht noch alles. Hunderte von Exponaten, die mehr als genug Stoff für ein Museum abgeben. Und jedes Teil hat seine eigene, spannende Geschichte. Wie etwa der Kupferbeschlag des Unterwasserschiffes der Bounty mit den dazugehörigen Nägeln. Das war ein Geschenk an Heide, für mehrere Tage ärztlicher Versorgung des Nachfahren von Fletcher Christian auf der Insel Pitcairn. Dieser hatte das Stück Kupfer mit den Nägeln als junger Mann aus 40 Meter Tiefe getaucht und seiner inzwischen verstorbenen Frau zum Hochzeitsgeschenk gemacht.  

Apropos Hochzeit. Die beste Beute, die sie je am Strand gemacht hat, war ihr zukünftiger Mann, Erich. Es war ein Sommer Ende der 1960er Jahre, Heide arbeitete als junge Ärztin auf Norderney. Sie hatte schon immer davon geträumt, segeln zu lernen, sie liebte das Meer. Ein Strandspaziergang im Bikini am Ende der Insel in totaler Einsamkeit veränderte alles. Blick nach unten, Muscheln sammeln. Dann ein Boot, eine Jolle, ein junger Mann. Sie bemerkt ihn nicht – die Muscheln verlangen ihre ganze Aufmerksamkeit. Er bemerkt sie durchaus. Und interessiert sich plötzlich auch für Muscheln, findet aber nur einen Babyschnuller. »Suchen Sie so etwas auch?« Heide lacht, verneint – nimmt aber dann seine Einladung zu einer Partie mit seiner Einmannjolle auf die Nordsee hinaus an. Er war aufgeregt, fährt eine Patenthalse, ihr knallt der Baum an den Kopf. Dann läuft das Boot auf Grund. Er reißt intuitiv das Schwert hoch ohne zu beachten, dass sie rittlings auf dem Schwertkasten sitzt. Dann tranken sie vor seinem Zelt in der Mulde der »Rattendüne« den starken Ostfriesen-Tee. »Dabei mag ich doch gar keinen Tee«, meint Heide. »Aber er hatte ein Boot!« Hätte sie ihn auch ohne Boot genommen? Sie lacht: »Den gibt es gar nicht ohne!«

Und sie? »Mir hätte beim Segeln ohne das Schreiben etwas gefehlt.« Im Laufe der Jahre verfasste sie 16 Bücher und unzählige Artikel in den verschiedensten Magazinen. Schon ihr erstes Buch, Weit im Norden liegt Kap Hoorn, war ein großer Erfolg. Aber auch wenn es zum Einkommen der beiden merkbar beiträgt, ums Geld ging es ihr beim Schreiben nicht, wenigstens nicht in erster Linie. Es geht ihr vielmehr darum, einen anderen Zugang zu den Menschen zu finden, die sie unterwegs treffen. Zu deren Geschichten und Leben. Dass die beiden sich auch publizistisch so gut ergänzen, ist bemerkenswert. Heide schreibt, Erich hat schon vor Jahren sein altes Hobby des Fotografierens wiederentdeckt und steuert nicht nur zu ihren Büchern und Artikeln die Bilder bei, sondern ist auch darüber hinaus ein anerkannter Fotograf geworden.

»Was mich angeht, so hat mich Segeln allein nicht ausgefüllt«, sagt Heide. »Ich war in meinem Beruf aufgegangen und nun war eine große Lücke entstanden. Um sie auszufüllen, und vor allem, um mein Leben auf See ‚rund‘ zu machen, musste ich es mit einer kreativen Tätigkeit verbinden. Deshalb begann ich mit dem Malen. Ich erinnere mich an einen Törn nach Bornholm und dann Christiansö, wo ich ein Bild der Brücke gemalt und zum Trocknen in der Vorpiek aufgestellt habe. Die See war rau und das Bild fiel auf die Nase, die Ölfarben verwischten. Und ich erinnere auch, dass ich auf unserer ersten Südamerika-Reise an Bord mit Fimo modelliert und auf den Nachtwachen Gedichte geschrieben habe und sie Erich morgens bei der Wachübergabe vorlas. Außerdem hatte ich schon immer in 8-mm gefilmt – so auch auf unserer ersten Antarktis-Reise. Das positive Echo Anfang der 80er Jahre auf Vorträge in kleinem Kreis, auf denen wir den Film und ein paar Dias zeigten, hat mich dazu bewogen, mir eine 16-mm Filmkamera zu kaufen und aus meinem Tagebuch ein Buch zu machen. Weil das Buch ein Erfolg wurde, habe ich mich immer stärker auf das Schreiben verlegt. Irgendwann wurde mir das gleichzeitige Filmen und Schreiben aber zu viel; ich habe das Filmen aufgegeben – zumal Erich inzwischen sein altes Hobby, das Fotografieren, wieder aktiviert hatte. Meine Energie habe ich auf das Schreiben verlegt und nicht nur Bücher verfasst, sondern auch Reportagen geschrieben nicht nur für verschiedene Segelzeitschriften in Deutschland und anderen Ländern, sondern später auch für Magazine wie »Stern«, »GEO«, »Terre Sauvage«, »No Limits World«, »Le Figaro« oder »Life«. Es war die Basis, auf der wir finanziell weitermachen konnten, wir leben von den Buch-Tantiemen, Vorträgen und finanziellen Beiträgen der Mitsegler, die sich nicht zuletzt durch meine Publikationen und Erichs Vorträge bewarben.«  

Wovon sie aber wirklich leben, das wird im Gespräch mit beiden immer wieder deutlich, ist die Liebe zur Natur insgesamt. Zu den Tieren. Das Schwimmen mit den Delphinen, und wenn die Robben unter ihnen wegtauchen. Albatrossen zu begegnen, die noch nie einen Menschen gesehen haben. Tieren zu begegnen, die Angstfrei und neugierig sind, weil sie noch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. In einer GEO-Reportage über die beiden heißt es: »Einmal, irgendwo auf einer kleinen antarktischen Insel, sitzt sie auf einem Walskelett und ist seltsam traurig, dass die Tiere sich nicht für sie interessieren. Plötzlich löst sich ein Königspinguin aus der Kolonie und kommt sehr langsam näher. Da hat sie ‚diese tollen bernsteinfarbenen Augen zum ersten Mal‘ ganz nahe gesehen. Der Pinguin zupft mit dem Schnabel an ihr herum und marschiert irgendwann weg. Aber dann kommt er unerwartet zurück und legt ihr einen Stein vor die Füße. Das Zeichen, dass es Zeit für den Nestbau sei. Ein Hochzeitsgeschenk von einem Pinguin.«

Umso härter trifft es sie, die verheerende Zerstörung der Natur durch den Menschen überall auf dem Globus und selbst in den entlegensten Regionen der Welt erleben zu müssen: »Wir segeln seit mehr als fünfzig Jahren, und seit mehr als fünfzig Jahren geht es immer schneller bergab!«

Und dennoch haben beide über viele Jahre ihre Begeisterungsfähigkeit und ihr positives Menschenbild behalten. Vor allem Heide, sagt Erich, habe immer wieder die Kontakte zu fremden Menschen an Land hergestellt, völlig unabhängig von deren Kultur oder sozialen Stellung: »Respekt, Einfühlungsvermögen, Empathie und Erfahrung sind wichtige Voraussetzungen. Und natürlich echtes Interesse an den Menschen. Geholfen hat ihr sicherlich, dass sie als Heranwachsende vier Jahre in Kolumbien aufgewachsen ist, wo ihr Vater eine Universität aufgebaut hat. Dort gab es nur Klosterschulen und keiner sprach deutsch. Es war ein völlig anderer Kulturkreis. Sehr hilft ihr, dass sie mehrere Sprachen spricht – englisch, französisch, spanisch. Und sicherlich hat auch ihre jahrzehntelange Erfahrung als Ärztin dazu beigetragen, dass sie schnell Kontakt bekommt.«

Neugier, Begeisterung, Tatkraft, Mut zum Risiko, aber auch eine gewisse Leidensfähigkeit muss man mitbringen und vor allem den festen Willen, ans Ziel zu kommen – Halbherzigkeit geht gar nicht.  Sind das die Schlüssel zu einem langen, erfüllten Abenteurerleben?  »Was hatten wir nicht für wertvolle Begegnungen mit Menschen unterschiedlichster Couleur und Nationalität. Viele von ihnen habe ich in meinen Büchern beschrieben. Und manche Freundschaften dauern bis heute an. Die guten Erfahrungen überwiegen bei weitem. Auch der Einblick in völlig fremde Kulturen wie auf Melanesien oder in Japan hat unser Leben bereichert«, sagt Heide. Und: »Der Mensch ist nur jung, solange er noch Begeisterung für etwas empfindet!«

Wenn sie nicht mehr segelt, fügt sie noch hinzu, würde sie gerne wieder malen.


Life like an adventure

What drives a person to forsake a successful, middle-class existence for a life at sea that in every respect is full of uncertainties? Here, as an attempt at an explanation, you can read about the life of a very extraordinary woman who will turn 80 this year: Heide Wilts, sailor and writer, explorer and researcher.

Text: Detlef Jens. All quotations in italics are from various books by Heide Wilts, which have so far been only published in German. 

Photos: Erich Wilts

Everyone is acquainted with the generally acknowledged »sailing heroes«. Starting with Slocum, Moitessier, Knox-Johnston, Chichester and then moving on to the ocean racing sailors of today. Many sailing couples are also famous, with the women often, to use a sailing term, remaining downwind or in the (wind) shadow of their husbands. Eric and Susan Hiscock would be such an example, Ernst-Jürgen and Elga Koch or Miles and Beryl Smeeton. And then you have Erich and Heide Wilts, a couple who have been sailing for 50 years to the loneliest, most remote destinations on our planet, preferably in the high latitudes of the northern and southern hemispheres.

Dr Heide Wilts, a medical doctor, has covered well over 260,000 nautical miles, a distance roughly equivalent to 12 times the circumference of the earth. Many of these voyages have been spectacular, including recognised First, Best and Pioneering achievements in ocean sailing. And she always sailed together with her husband.

Without him, she might have done something completely different with her life. Without her, Erich would still certainly have sailed, but in a completely different way. She brought a dimension to their sailing life together that always gave their journeys something special in addition to the pure nautical challenges, some of which were quite astonishing: Inspired by a spirit of discovery and exploration.

The fact that Heide Wilts gave up her professional life in order to be able to sail full time did not happen out of romanticised dreaming, but in retrospect seems like a perfectly logical decision: »In our lives, sailing trips initially had a holiday character, because we still had our daytime jobs. But gradually the voyages became more and more a passion. And after we had sailed around South America and reached Antarctica for the first time, it was clear to us that we wanted to go to these extreme regions again in our yacht but next time without any time restrictions – it had given us so much emotionally that it ultimately became our way of life«.

Changing one’s life does not happen overnight. For years, the couple worked towards the final goal of being able to leave their respective jobs and sail indefinitely. Both earned well, but lived modestly and thus built up the necessary financial basis for the planned departure. It was anything but a frivolous decision to exchange a life as a successful doctor in material security for that of an uncertain adventurer’s existence. But it was a decision that ultimately came from the heart.

»Ten years earlier, when we had embarked on a similar year-long sailing trip, for which I had temporarily left my medical practice this gave me many sleepless nights. Although I was only giving up my profession for a limited time, I still felt I was losing something vital to me. Something that had profoundly shaped my life for many years and that for me was not just a job to earn money. I saw myself trading a meaningful professional life for a sailing life full of inconveniences, unpredictable experiences, risks and dangers. At that time, I could not yet see whether such a long trip was going to add any meaningful new aspects to my life other than the fact that travelling is beautiful, interesting and colourful. In my uncertainty, I lugged a lot of medical literature with me all the way to Antarctica, with the honest intention of keeping myself up to date with the current developments: a complete waste of time and a useless plan. On board, my head was not free and I had no desire to study medical literature. I brought everything back home unread, damp and mouldy, but the journey had imbibed me with newly-found energy which enabled me to quickly pick up my old professional life«.

But then the crossroad came into play, where the fork in the road had a turn-off marked »adventure«: »When we set sail this time, I was quite happy to be able to turn my back on my medical profession and shake off the monotony of everyday life. Today, it seems to me that it is almost necessary to lead a different life with different goals. I see this change as a great opportunity to actively satisfy my curiosity, my thirst for knowledge, my longing for adventure and freedom, not only through the media. And I now know that the new experiences can also have a positive impact on my medical profession. That’s why the question of what’s behind me no longer scares me. Should interest and the need to perform push me to do so, I will return to my old profession – as I did then, but perhaps with the feeling of being able to give a little more than before«.

Heide did not return to her profession as a clinical doctor. Both of them held their course, consistently following their inner compasses through all the ups, but above all the downs. In Antarctica, they were stranded in a hurricane during their overwintering there. The boat was filled with freezing water and ice; they survived in an emergency hut and made makeshift repairs to their boat. And 20 years later in Fukushima, the unbelievable happened. Their boat, which they had left in a safe harbour to go on an extended visit to Germany, was destroyed by the tsunami – the Fukushima disaster also became their own personal tragedy. »What drives us all these years is something like curiosity, thirst for knowledge, thirst for adventure. We are highly satisfied with the spiritual reward we get back; otherwise we wouldn’t be doing all this. In our professions we had permanent jobs, I as a radiologist in the clinic, Erich held a managerial position. We worked just as hard, diligently and successfully in these jobs as we did afterwards on board. At some point, Erich had enough of increasing his business partners‘ wealth year after year. We both gave up our careers for this way of life. We have not regretted it. Even now we continue after the tsunami destroyed our Freydis in Fukushima. We’re picking ourselves up again, building a new boat, knowing full well that we’ll never be able to earn the money back that we are drawing out of our pensions. We are both nearly 70 years old«.

But what is it really that keeps driving and rewarding them in the end? »It is the untamed nature, the rich animal life and a landscape left in its pristine state that attracts us, and which only exists in the still relatively white spots of our globe«.

It is not for nothing that she called the albatross her ‚guiding figure‘ in one of her books: »For me, albatrosses are the great adventurers of the seas. Their stays on land remain only short interruptions in their lonely life at sea. They return to their island of birth only to mate and breed. We visited their colonies on many storm-tossed sub-Antarctic islands, our actual destinations. Their docility makes them easy to observe and study. Far from human habitation, they know no enemies and allow themselves to be ringed without resistance by the biologists at the scientific stations.

There are more than a dozen albatross species: they differ in size and the colour of their feathers and beak, but not in their nature. And it is their nature – their gentleness, their grace, their forbearance, their social behaviour in the colonies where they often breed together with penguins and other seabirds – that fascinates me most about these super flyers. Their obvious joy at the arrival of the mate to whom they remain faithful for a lifetime, their devotion with which they raise the only young or mournfully care for the injured comrade, their humility with which they endure suffering and death, touch me deeply and fill me with respect and sympathy. Of course, in a scientific sense it is wrong to assign human character traits to animals. There are no „good“ or „bad“ animals because their behaviour is shaped by instincts and not by intentions. And yet every animal has its own essence as the epitome of the qualities that distinguish it; and this essence can arouse sympathy or antipathy in us, can even be a symbol and emblem of human longing and purpose.

‘The post powerful king of the air is the mighty sea eagle. The little birds tremble when they hear his rustling wings’, says an old song. But the eagle is a symbol of imperial pretensions to rule; it symbolises power, violence, victory, triumph and oppression. Kingdoms and principalities have chosen it as their emblem, and even today numerous states use it as their heraldic animal. If I had to choose, my heraldic animal (or figurehead) would be an albatross. It would stand for tolerance, consideration, humility and endurance. In dealing with nature, humility and adaptation are usually more far-sighted than oppression and victory. Against the superiority of the seas, even the mightiest become whimps, and daredevils often pay with their lives. The ‚gentlest king in the air‘ has, like a benevolent star, become a guiding figure for me«.

And even after an already long and eventful sailing life, Heide Wilts, before setting off for the Northwest Passage, writes the following: »I still feel like a seeker, even if the end of this search – we are both over 75 and have been sailing together for 50 years now – is slowly becoming foreseeable. Of course, life on board has often been fraught with strain, partly because I suffer a lot from seasickness. Nevertheless, what captivated me to this way of life and makes me stick to it even now, at 75, is on the one hand the happy feeling of being able to master something together with Erich or with a crew, and on the other hand the certainty that my own demands – mental and spiritual – find fulfilment in this active life: Being a nomad at sea means that I am constantly coming into contact with the strange, the new, the unpredictable, the astonishing. This is often tiring, but also very inspiring. It brings insights, knowledge, new friendships and opportunities. Many things occupy me long and intensively and ultimately provide me with the material for writing. All this enriches my life immensely. But that doesn’t mean that I don’t sometimes struggle with my fate, that I don’t occasionally think about turning my back on the boat and all the adversity that comes with it for good. But I know I would soon deeply regret it, because I have – if I may put it so pathetically – over time firmly attached a large part of my soul to this life. I can cope with terrible accidents like those on Deception and in Fukushima, severe storms and human shortcomings. What I cannot and will not do is forget the beautiful pictures, the friendly people, the many positive things that we – Erich and I – have each experienced in our own way during our sailing lives. That is why I am also looking forward to the Northwest Passage – despite many reservations and worries – with (albeit somewhat subdued) joy«.

In the Northwest Passage, she once again sailed in the footsteps of famous explorers and researchers. As a medical doctor, she always wanted to become a researcher. At the time, many people told her: As a woman, you won’t get far in the research business. So, later, she did her research in her own way, always curious about people, flora and fauna. And they often sailed to places where there was actually something to explore, or at least something to investigate.

And like almost all explorers and researchers, she is also a passionate, insatiable collector. For years, the Wilts have had a permanent land base in Germany, to which they return again and again. Their house in Heidelberg is not only ancient and very cosy, but also acts like a small private museum. It’s fascinating to see what is hanging on the walls or slumbering in glass cabinets and drawers: a mammoth tusk and the fossil tooth of a prehistoric shark, next to which the teeth of sperm whales, seals and sea lions seem almost commonplace. Or fossilised reeds from the skeleton coast of Namibia, knives and wedges of the indigenous people from Easter Island, arrowheads and bone remains from the rubbish heaps of Tierra del Fuego Indians, countless shells, including rare or never-before-seen specimens like those, recovered by barter ships from 400 metres off New Caledonia, whale ear bones from South Georgia, tufts of mylon hair from Patagonia, opals from the Australian outback, and whatnot. Hundreds of exhibits, more than enough material for a museum. And each piece has its own exciting story. Like the copper fitting of the Bounty’s underwater hull with the nails that go with it. This was a gift to Heide for several days of medical care for the descendant of Fletcher Christian on Pitcairn Island. The latter had dived the piece of copper with the nails from a depth of 40 metres as a young man and given it as a wedding present to his wife, who has since died.

Speaking of weddings. The best haul she ever made on the beach was her future husband, Erich. It was a summer in the late 1960s; Heide was working as a young doctor on Norderney. She had always dreamed of learning to sail, she loved the sea. A walk on the beach in a bikini at the end of the island in total solitude changed everything. Looking down, collecting shells. Then a boat, a dinghy, a young man. She doesn’t notice him – the shells demand all her attention. He does notice her. And is suddenly interested in shells too, but only finds a baby’s dummy. »Are you looking for something like that, too?« Heide laughs, denies – but then accepts his invitation to come on his one-man dinghy out on the North Sea. He was excited, causes an unexpected jibe, the boom bangs against her head. Then the boat runs aground. He intuitively yanks up the centreboard without noticing that she is sitting astride it. Then they drink the strong East Frisian tea in front of his tent in a hollow of a big dune. »Yet I don’t like tea at all,« says Heide. »But he had a boat!« Would she have also taken him if he hadn’t had a boat? She laughs: »He doesn’t come without one!«

And what about her? »Without the writing I would have definitely missed something about sailing«. Over the years she has written 16 books and countless articles in various magazines. Even her first book, Weit im Norden liegt Kap Hoorn (Far North Lies Cape Horn), was a great success. But even though it contributes noticeably to their income, her writing was not about money, at least not primarily. It is more about finding a different approach to the people they meet on their voyages. To their stories and lives. It is remarkable that the two complement each other so well in terms of publishing. Heide writes, Erich rediscovered his old hobby of photography years ago and not only contributes the images to her books and articles, but has also become a recognised photographer in his own right.

»As far as I was concerned, sailing alone did not fulfil me,« says Heide. »I was totally absorbed in my profession but there was something missing. To fill it, and especially to make my life at sea ‚complete‘, I had to combine it with a creative activity. That’s why I started painting. I remember a trip to Bornholm and then Christiansö, where I painted a picture of the bridge and put it up to dry in the forepeak. The sea was rough and the painting fell to the floor, the oil paint was all smudged. And I also remember modelling with Fimo on board on our first South American voyage and writing poems on the night watches and reading them to Erich in the morning at watch handover. I had also always filmed in 8-mm – including on our first Antarctic voyage. The positive response in the early 1980s to lectures in small circles where we showed the film and a few slides prompted me to buy a 16-mm film camera and turn my diary into a book. Because the book was a success, I turned more and more to writing. At some point, however, filming and writing at the same time became too much for me; I gave up filming – especially since Erich had meanwhile reactivated his old hobby, photography. I shifted my energy to writing and not only wrote books, but also reportages not only for various sailing magazines in Germany and other countries, but later also for magazines like SternGEOTerre SauvageNo Limits WorldLe Figaro or Life. It was the basis on which we could continue financially, we live from the book royalties, lectures and financial contributions from sailors, who often applied to come sailing with us after reading one or several of my books or listening to Erich’s lectures«.

But what actually keeps them alive, as becomes clear again and again during our conversation with both of them, is their love of nature as a whole. To the animals. Swimming with dolphins, or when seals dive under them. Meeting albatrosses that have never seen a human before. To meet animals that are fearless and curious because they have not yet had any bad experiences with humans. This was written in GEO about Heide: »Once, somewhere on a small Antarctic island, she was sitting on a whale skeleton and is strangely sad that the animals are not interested in her. Suddenly a king penguin breaks away from the colony and very slowly approaches. That’s when she saw ‚those great amber eyes for the first time‘ up close. The penguin tugs at her with its beak and eventually marches away. But then he comes back unexpectedly and puts a stone in front of her feet. The sign that it was time to build a nest. A wedding gift from a penguin«.

It hits them all the harder to have to experience the devastating destruction of nature by humans all over the globe and even in the most remote regions of the world: »We have been sailing for more than fifty years, and for more than fifty years it has been going downhill faster and faster!«

And yet, over many years, both have retained their enthusiasm and positive view of humanity. Heide in particular, says Erich, has always made contact with foreign people on land, completely independent of their culture or social standing: »Respect, empathy and experience are important prerequisites. And, of course, genuine interest in the people. It certainly helped that she lived in Colombia for four years, where her father built a university. There were only convent schools there and no one spoke German. It was a completely different cultural environment. It helps that she speaks several languages – English, French, Spanish. And certainly her decades of experience as a doctor have also helped her to get in touch quickly«.

You have to have curiosity, enthusiasm, drive, the courage to take risks, but also a certain capacity for to accept suffering, and above all the determination to reach your goal – half-heartedness is not an option.  Are these the keys to a long, fulfilled adventurous life?  »What valuable encounters we didn’t have with people of all different colours and nationalities. I have described many of them in my books. And some friendships last until today. The good experiences far outweigh the bad. The insight into completely foreign cultures, such as on Melanesia or in Japan, has also enriched our lives,« says Heide. And: »People are only young as long as they still feel enthusiasm for something!«

When she is no longer sailing, she adds, she would like to paint again.