Geschafft !!

Aasiaat, den 21. September 2017

An unsere Freunde und Mitsegler

Ihr Lieben,

Gestern traten unsere letzten vier Mitsegler die Heimreise an.

Wie sollen wir unsere Gefühle beschreiben?

Freude darüber, dass wir nun wieder zu zweit sind? Oder Trauer, dass all unsere Freunde abgereist sind? Beides trifft es nicht. Eher eine grenzenlose Erleichterung darüber, dass alles so gut geklappt hat, keiner von uns allen auf dem langen Weg von Alaska nach Grönland zu Schaden gekommen ist und darüber, dass sich unsere neue Freydis auch im Eis bestens bewährt hat. Zwar blieb auf etlichen Eisschollen etwas vom Antifouling hängen, aber Rumpf, Ruder, Rigg, Segel und Maschine kamen ohne Blessuren davon.

Freyids Eis

Lediglich in der Elektronik gab es wieder Ausfälle: Diesmal waren GPS, AIS, Selbststeuerung und Sumlog dran. (Der Temperaturgeber zeigte – je kälter es wurde – steigende Temperaturen. Im Eis waren es dann um die 20°C – Einladung zum Baden? Und das Echolot fiel immer gerade dann aus, wenn es im flachen Wasser spannend wurde. Aber wir hatten ja vorgesorgt und zwei weitere Echolote eingebaut, die zuverlässig arbeiteten.

Der letzte Törn sollte eigentlich in Nuuk enden. Doch am Eingang der Disko Bucht in Aasiaat bot sich die Möglichkeit, die Freydis für den langen und strengen Winter auf der Sisak-Teknik Werft aufzuslippen. Also disponierten wir um und improvisierten den letzten Törn in der relativ geschützten Disko Bucht – eines der faszinierendsten Reviere, die wir je aufgesucht haben. Ein Herbst nördlich des Polarkreises: Warme sonnige Tage wechselten ab mit Regen und Schneetreiben. Während es draußen auf dem Meer stürmte, ging es in der weitläufigen Bucht und den angrenzenden Sunden relativ friedlich zu. Wir besuchten die Disko Insel, den Ataa-Sund und die Abbruchgletscher weiter nördlich. Aber Vorsicht! Beinahe wären wir im schwimmenden Gletschereis stecken geblieben, und um ein Haar hätten uns ein kleiner Tsunami nach einem Gletscherabbruch ans Ufer einer sicher geglaubten Ankerbucht geworfen.

Eine gute Woche haben wir noch zu tun, um die Freydis wieder auf Vordermann zu bringen und sie winterfest zu machen. Wir setzen alles dran, dass sie bei den zu erwartenden Minustemperaturen keinen Schaden nimmt.

Dann treten auch wir beide – nach 138 Tagen ununterbrochenen Einsatzes – die Rückreise an. Wir freuen uns auf Heidelberg.

Unser Dank gilt allen 21 Mitseglern, die in diesem Jahr zum guten Gelingen der Törns beigetragen haben. Er gilt in besonderer Weise unserem Freund Thilo, der uns bei der Vorbereitung in Kodiak tatkräftig dabei unterstützte, die Freydis fit zu machen und der einmal mehr in der kritischen Phase im Packeis seine große Klasse bewies (davon später mehr).

Nach der Reise ist vor der Reise: In diesem Jahr vollenden wir das 49. Jahr unseres gemeinsamen Segellebens, das 1969 mit einem Finn-Dingi auf Norderney begann.

Für das nächste Jahr haben wir mit dem Start in der Disko Bay die besten Voraussetzungen für ein paar tolle Törns entlang der grönländischen Küste und durch den Prins-Christian-Sund nach Island.

Auf ein Wiedersehen in Deutschland oder wo auch immer, wir freuen uns auf Euch.

Herzliche Grüße
Heide+Erich

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Eine Antwort zu Geschafft !!

  1. Wolfgang Laermann sagt:

    Lieber Erich,liebe Heide,nach erfolgreichem Abschluss einer grossartigen Reise durch
    NO-Passage war es sehr wichtig für die Freydis einen sicheren Überwinterungsplatz zu
    finden.Das ist nun gelungen und ihr könnt beruhigt die Heimreise antreten.Ich freue mich….
    sehr auf unser baldiges Treffen in Düsseldorf.Euer Vortrag ist bereits vorangekündigt.
    Wir benötigen aber 1-2 Bilder und einen kurzen Text für die entgültige Einladung zum
    27.10.2017.Alles weitere können wir telefonisch klären wenn ihr inh Heidelberg ange-
    kommen seit.Herzliche Grüsse,Wolfgang.

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