Unsere Erlebnisse und Erfahrungen aus 13 Reisen zum Kap der Stürme.
Ein Lichtbildervortrag von Heide & Erich Wilts
Auf ihren Segelreisen mit der Freydis um die Erde haben Heide und Erich Wilts die Kap Hoorn-Region und die Wasserstraßen Patagoniens länger und gründlicher erkundet als jedes andere Revier – einmal abgesehen von ihrem Heimatrevier, der Deutschen Bucht. Sie haben eine Fülle von Eindrücken, Erlebnissen und Bildern über die Jahre gesammelt, die sie nun erstmals in einem Vortrag präsentieren.
Dauer des Vortrags ca 2 Stunden.
Mitte 1981 unterbrechen die Wilts ihre bürgerlichen Berufe für ein Jahr und segeln – teilweise allein, dann wieder mit wechselnden Crews Richtung Süden. Ihr Boot, die Freydis, ein selbstgebauter Stahlknickspanter, ist eigens für die stürmischen Breiten konstruiert. Im Januar 1982 gelingt es ihnen als erste deutsche Segler die Antarktis zu erreichen. Anschließend runden sie Kap Hoorn und segeln durch Feuerland und die Patagonischen Kanäle an der Westküste Südamerikas zurück nach Norden.
Die beiden Segler sind von Feuerland und der patagonischen Westküste fasziniert: Einsam, ursprünglich, wild zerklüftet, von den Anden und ihren in die Fjorde kalbenden Gletschern geprägt, ist die Schönheit ihres Inselirrgartens ebenso groß wie sein Ausmaß. Man bräuchte Jahre, um das Gebiet auch nur annähern kennen zu lernen. Der nördliche Teil Patagoniens (die Insel Chiloe mit umgebenden Eilanden) ist besiedelt, doch der südliche, ab Chacabuco, ist, wie das angrenzende Feuerland, weitgehend unerschlossen. Dort ist die Natur noch im wahrsten Sinne des Wortes ursprünglich; eine Welt, in der die Zeit nicht in Jahren, sondern Jahrtausenden bemessen scheint. Oft ist man wochenlang auf sich allein gestellt, denn es gibt nur wenige, von der Zivilisation weitgehend abgeschnittene Siedlungen. Dafür lassen unzählige, nur zum kleinen Teil bekannte Ankermöglichkeiten, jedes Entdeckerherz höher schlagen.
Tatsächlich liegt die Faszination hier verwirrend dicht an der Gefahr: Rasch wechselndes Wettergeschehen, Stürme, Fallwinde („Williwaws“) bis zu Orkanstärke, Untiefen, Strömungen bis zu 14 Knoten in den Engpässen und driftendes Gletschereis sind eine große Herausforderung für Schiff und Crew.
Selbst das Ankern erfordert besondere Technik: Neben der umsichtigen Auswahl eines Ankerplatzes (wenn möglich an einem Wasserfall, wegen des sandigen Grundes, oder an einem Ufer mit aufrechten statt windgebeugten Bäumen) gehört es zur guten Seemannschaft, außer dem Anker zur Sicherheit auch noch mehrere Leinen zum Land auszubringen.
Aber nicht allein das Segeln, auch viele Wanderungen und Gletscherbesteigungen sind den beiden in Erinnerung geblieben. Oft waren sie mühsam, weil es südlich des Golfo de Penas keine Wanderwege oder Tracks gibt, nur eben wundervolle Wildnis.
In den folgenden beiden Jahrzehnten zieht es sie immer wieder mit ihrer Freydis in die Kap Hoorn-Region. 1990/91 kreuzen sie ein halbes Jahr in diesen Gewässern. 1992, nach ihrer Überwinterung im Kratersee der Insel Deception/Antarktis, reparieren sie in Puerto Williams am Beagle Kanal zusammen mit Feuerland-Indianern neun Monate lang ihr Schiff, bevor sie vom Kap Hoorn zu ihrer sechsjährigen Umsegelung der Antarktis aufbrechen. Nach Abschluss dieser Reise durchstreifen sie 1997/98 ein viertes Mal über ein Jahr ihr Lieblingsrevier: Feuerland und Patagonien..
Dreizehn herrliche, abenteuerliche Segelreisen zum Kap Hoorn sind daraus geworden. Im Sommer und Winter, bei Flaute und Sturm, alleine und mit Crew: Auf jeder Reise fanden sie andere Bedingungen vor. Mehrmals waren sie in Bedrängnis, einige Male sind sie havariert, zweimal erlitten sie fast Schiffbruch in der Nähe des Kaps: Kap Hoorn wird für sie nie zur Routine werden, es bleibt immer Herausforderung, Wagnis und Abenteuer.
So ist ein Bericht entstanden über extreme Abenteuer, seglerische Höhepunkte, Höllenfahrten ums Kap Hoorn und perfekte Segeltage in den grandiosen Gletscher- und Fjordlandschaften Feuerlands, belegt von eindrucksvollen Fotos, die den Betrachter die Situationen hautnah miterleben lassen.
Presseinformationen (PDF)