Cambridge Bay (69°07N und 105°03W), den 7. August 2017
An unsere Freunde und Mitsegler,
Ihr Lieben,
haben an der kleinen Pier von Cambridge Bay festgemacht. Wenn Nome das „Basislager“ war, von dem aus alle Yachten starten, die von West nach Ost durch die NWP wollen, so kann man Cambridge Bay als das „letzte Lager unter dem Gipfel“ bezeichnen.
Nach über 3.300 Seemeilen seit unserem Aufbruch vor 2 1/2 Monaten auf Kodiak nähern wir uns nun den kritischen Bereichen der Nordwest-Passage, also der Victoria Staße, der James Ross Straße, dem Larsen Sund, der Franklin Straße, dem Peel Sund und der Bellot Straße. Sie sind alle nach der aktuellen Eiskarte des Canadian Ice Service noch vollkommen dicht mit Eis, also 9+, d.h. die Konzentration liegt zwischen 9 und 10 Zehntel. Unter diesen Bedingungen haben wir nicht die Spur einer Chance, einen Weg durch das Eis zu finden.
Heute im Laufe des Tages erfolgt ein Teil-Crewwechsel: Frank und Hartmut treten die Heimreise an, Thilo und Folkmar stoßen mit dem Flieger zu uns. Wir sind dann insgesamt wieder zu acht.
Sobald unsere Neuen an Bord sind, werden wir Kriegsrat halten: In Cambridge Bay abwarten, bis das Packeis aufbricht? Durch den Queen Maud Golf und die Simpson Straße bis Gjoa Haven, zwei Tagesreisen entfernt, können wir segeln, vielleicht sogar noch ein bisschen weiter bis zu dem kleinen Ort Taloyoak. Aber danach ist guter Rat teuer. Übrigens verbrachte Amundsen in Gjoa Haven bei der ersten Durchquerung der NWP zwei Winter, bevor er seine Durchquerung fortsetzen konnte.
Immerhin – es ist Sommer in der Arktis und die Zeit arbeitet für uns. Aus den vielen Berichten von Seglern, die vor uns durch die Nordwestpassage gesegelt sind, wissen wir, dass sich die Eissituation schnell, unvorhersehbar und grundlegend ändern kann. Also kein Grund, den Mut zu verlieren. Aber natürlich ein Grund zu besonderer Vorsicht, denn da, wo heute freies Wasser ist, kann morgen schon dichtes Packeis sein.
Von Kodiak bis Cambridge Bay hatten wir überwiegend gute Bedingungen und das nötige Quentchen Glück, das man einfach dazu braucht. Am kritischsten war die Situation in der Beaufortsee zwischen Point Barrow, der Nordwestecke von Alaska und Barter Island, dicht vor der kanadischen Grenze: Das Packeis war stellenweise so dicht, dass an ein Durchkommen nicht zu denken war. Deshalb lavierten wir dicht unter Land – das flache Ufer in Sichtweite und das Echolot ständig im Blick – bei einer Wassertiefe von 2 bis 5 Meter.
Zu unserer Überraschung begegneten wir am Eisrand dem Einhandsegler Yvan Bourgnon mit seinem kleinen Katamaran, der bereits ein paar Tage vor uns aus Nome ausgelaufen war. Wir segelten eine Weile nebeneinander, unterhielten uns und fotografierten uns gegenseitig. Dann trennten sich unsere Wege und erst in Lee von Herschel Island trafen wir uns wieder, wo wir gemeinsam einen Sturm unter Landschutz abwarten wollten.
Hier, in Cambridge Bay, trafen wir als zweite Yacht ein: Vor uns nur die italienische Maxi-Yacht PLUM, die uns unterwegs überholt hatte, weil wir Zwischenstops auf Herschel, in Tuktoyaktuk, Pearce Point Harbor und auf Camping Island eingelegt hatten, Orte, die für uns besonders interessant waren.
Wo wohl der „verrückte“ Supermann Yvan steckt? Und wo die anderen Yachten, die mit uns und nach uns aus Nome aufgebrochen sind? Wir wissen es nicht. Wir hoffen, dass sie ebenfalls gut vorankommen. Das Wetter ist wechselhaft und launisch: Nicht immer treffen die Vorhersagen von „Wetterwelt“ ein, die wir täglich mit unserem Satelliten-Telephon empfangen.
In den seltenen Orten, an denen wir Internet-Zugang haben, erhalten wir Eure lieben und interessierten Mails und danken Euch herzlich dafür. Ihr werdet verstehen, dass wir sie im Moment nicht alle einzeln beantworten können, aber das holen wir nach!.
Haltet uns die Daumen, dass wir auch den nächsten, besonders prekären Bereich der Passage schaffen!
Seid herzlich gegrüßt
Heide & Erich und die Crew
Juhuu!!!!
Schön von euch zu hören daß ihr alle wohlauf seid!
Wir haben eure Reise täglich verfolgt und mit euch gebangt, daß alles
gut geht. Nun ist wohl Geduld von eurer Seite gefragt – wir
hoffen für euch, daß das Eis sich noch in Bewegung setzt
und ihr eure Chance bekommt!
Bleibt wachsam und vorsichtig und dann viel Erfolg!!
Unsere guten Wünsche begleiten euch !!!!
Herzliche Grüße aus Dresden von Inge und Sigi
Hallo Freydiscrew,bin sehr froh,endlich von euch zu hören und natürlich über die gute An-
kunft in Cambridge Bay.Das es jetzt schwieriger wird war voraus zu sehen.Aber Geduld
ist jetzt angebracht.Die Eisverhältnisse können sich sehr schnell ändern auch in der Bellot
passage.Ich wünsche euch weiterhin viel Glück und gutes Weiterkommen.
Herzliche Grüsse,Wolfgang.
Hallo Ihr Giganten!
Als Lizenzostfriese ziehe ich seit den Aleuten wieder täglich meine Kappe!!!!
Bis Cambridge Bay ging es für uns Außenstehende wie im Flug; jetzt schon auf dem Weg nach Goa Haven -B r a v o- wir sind sprachlos… Nun braucht Ihr auch das nötige Glück zum Können! Wir drücken täglich weiter die Daumen und freuen uns – natürlich selbstlos – wieder auf die Vorträge in Leer.
Gruß Volker aus Wiesmoor
Lieber Erich, liebe Heide,
freut mich sehr von Euch zu hören, vor allem, dass bisher alles gut verlaufen ist.
Habe Eure Route mit viel Spannung verfolgt.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Glück, vor allem, dass das Eis aufbricht und Ihr das Ziel sicher erreichen könnt.
Alles Gute und beste Grüße aus Dossenheim
Dietmar und Fumiko
B R A V O !!! Bei dem Skipper & sin Fru mit der top Crew mußte das ja klappen!!!
Nach fast 2 Wochen nur Daumen drücken und einen Schuss Rum (von uns) in die Nordsee läuft es bei Euch ja wie geschmiert… weiter das notwendige Glück und der Zielhafen ist bald erreicht! Wir Küstenbewohner sind stolz auf Euch!!
Volker
DAS IST DER HAMMER !!!!
Ihr habt’s fast geschafft !
Jubelfeier in Vorbereitung!
Bitten um Meldung aus der Discobucht damit
wir die Champagnerkorken knallen lassen können !!!!
Das Sächsische Ländle feiert euch ! Inge und Sigi
Auch hier in Österreich freut man sich sehr über die gelungene NW-Passage!!!!
Viel Glück noch für die restlichen Seemeilen. Das Verfolgen der Reise in der letzten Zeit war spannender als jeder Krimi.
Herzliche Grüße an alle!!
Ursula
Hallo nach Grönland,
habe soeben versucht, eure letzten Tage nachzuverfolgen. Eure letzte Position sagt mir, dass ihr Grönland erreicht habt. Das ist eine gute Nachricht! Ich gratuliere Euch von ganzen Herzen!
Dass Ihr das geschafft habt, sozusagen „Das Beste kommt zum Schluss“, macht mir Mut auf noch viele Segeljahre auf eigenem Kiel. (bin erst 62)
Viele Grüße aus Leer, vor allem an Thilo und Folkmar.
Peter Wagner
Letzte Meldung 25.07…Ihr seid in Ilulissat- stimmt`s …geschafft!!! …? Tracker ausgeschaltet! Richtig, so ist etwas mehr Ruhe; oder doch noch Eisbarrieren auf den letzten Meilen? Bei Eurer Seemannschaft ist die Durchfahrt der Nord West Passage in so kurzer Zeit ein dreifaches HURRA wert…hätte der Kaiser auf seiner Meteor ausgerufen….die letzten Meilen sind Zugabe!!!
Wir warten auf INFO`s
Volker und die Segler von der Müritz aus Röbel
Hallooooo Freydis,
kann bitte mal einer den Knopf drücken!
Wir sind ein bisschen unruhig weil wir seit Tagen
auf immer das selbe Bild starren das euch mitten in der Bucht zeigt!
Wir gehen einfach mal davon aus, daß ihr im Taumel des
Angekommenseins die Außenwelt ausgeklammert habt.
Meldet euch wenigstens ganz kurz per Tracker und dann feiert weiter !
Liebe Grüße aus DD Inge und Sigi
Na also…Ihr seid alle SPITZE..Euer Traum mit einer top Seemannschaft und geschichtsträchtigen Passage ist erfolgreich abgeschlossen!!! Wir sind sprachlos und voller Freude, daß Ihr alle Unwegbarkeiten sooo zielsicher ohne Unfälle umschifft habt! Viele Grüße an das Team aus Ostfriesland!!!
Volker
In welcher Zeit leben wir heute; habe gerade auf Satellit den Hafen abgesucht und Euch gefunden…vor dem Fischmarkt …friedlich neben einem Fischkutter?
Ihr werdet uns wohl bald berichten!
Danke, daß wir teilhaben konnten!
Es war aufregend, spannend und für Euch und uns Zuschauer sicher die schönste Reise im Norden!!
Volker