Der Spruch stammt nicht etwa von uns, sondern aus dem Roman „NÄCHSTES JAHR“ von Edgar Rai, den eine(r) von Euch an Bord zurückgelassen hat, Er prangt vorne auf dem T-Shirt einer gewissen Lillith. Dieses Buch ist recht amüsant zu lesen und das Richtige für den Urlaub, der jetzt hoffentlich auch bald für uns beginnt.
Zwei Wochen sind wir schon in Kodiak. Seit 25 Jahren ist es immer dasselbe: Die letzten zwei Wochen vor dem Start in DL und die ersten zwei Wochen an Bord sind die schlimmsten des Jahres: immer arbeiten wir am Limit. Trotzdem können wir uns nicht beklagen: Die Freydis hat den Winter in Kodiak gut überstanden – trotz des vielen Regens. Das mit Matzerath ausgetüftelte Belüftungssystem hat sich bewährt, und es zahlt sich nun aus, das wir vor dem Verlassen des Schiffes alles gründlich gereinigt und konserviert haben: Kein Muff, kein Schimmel.
Doch jedesmal ist es ein Kraftakt, bis alles wieder in Betrieb genommen ist: Die beiden Eberspächer Heizungen, die beiden Wassersysteme, die Elektrik, das Gas, die Maschine, Einkäufe und Sondierungen, Wagen besorgen, Vortrag vorbereiten, halten – noch dazu auf Englisch.
An der Elektronik waren wir noch gar nicht dran: erst morgen beginnen wir sie gründlich durchzuchecken.
Zwei neue Starterbatterien haben wir schon gekauft und angeschlossen. Und weil es der erste Wechsel war, hatten wir ziemliche Probleme, sie aus ihrer, von der Werft echt verzwickt angebrachten, Halterung zu bekommen. Sie wurden um die Batterien herum gebaut – soll der Skipper in drei Jahren doch sehen, wie er die ausbaut!
Bisher hatten wir 8 Tage Dauerregen. Nun wagt sich ab und zu die Sonne heraus. Also nichts wie raus: Unser Freund Tom hat uns für die Zeit unseres Aufenthaltes hier seinen Wagen zur Verfügung gestellt. Mit dem fahren wir zum Fuß des „Mount“ Pillar am Rande der Stadt. Von dort geht’s zu Fuß den Berg hoch. Unser Freund Hans-Ulrich, deutsch/amerikanischer Radiologe, den wir schon seit 10 Jahren kennen, hat dort einen Trail angelegt. Er ist hier der Wanderer vom Dienst. Zum Glück hatten wir noch keine Begegnung mit Bären, die jetzt hungrig sein sollen. Tröte, Trillerpfeife und Pfefferspray kamen also in dieser Saison noch nicht zum Einsatz. Sie beginnt ja auch gerade erst.
Heute steht in der Zeitung: Die Königslachse sind auch schon angekommen.
Unsere Crew ist im Anmarsch. Am kommenden Montag starten wir zum Katmai-Nationalpark zum Stelldichein mit unseren Grizzlys. Anschließend wollen wir zu den Gletscherfjorden der Kenai-Halbinsel.
Herzliche Grüße
Heide & Erich
Update 13.05.2015: Ein paar Kommentare von unseren Freunden und Mitseglern
Ha ! Da hat man mir im Studium was Falsches erzählt dass die anatomisch immer gleich funktionieren ! : )
Ich hab mir gerade ein T-shirt gekauft mit dem Aufdruck „Sail naked. It puts color in your cheeks “ !
Also die Bären haben jetzt Lachse die viel bessser schmecken als Menschen. Trotzdem hör auf Deine Frau Erich und halte bitte respektvolle Distanz!
Wisst Ihr übrigens wie man Grizzlies und Schwarzbären am Kot erkennen kann? Der des Schwarzbären riecht nach Pfefferspray und der der Grizzlies enthält ganz viele kleine Glöckchen ! (Alter Alaska Witz!)
Viel Spass in meiner Wahlheimat!
ich wünsche Ihnen einen super tollen Törn mit vielen bewegenden Eindrücken.
das sieht doch sehr schön aus! Der Stress wird hoffentlich bald der Entspannung weichen. Ich wünsche euch, dass mit der Elektrik alles auf Anhieb klappt (obwohl das ein frommer Wunsch ist, ich weiß).
schön geschrieben, das mit dem Auswintern. Respekt.
Im Mai ist es hier allerdings auch wunderbar, etwa im Rapsfeld, wo meine tittenlosen Bienen immerhin Tracht-Orgien feiern.
Viel Glück bei der Elektronik und Gute Winde.
Besten Dank für Euer Mail!
Das Foto ist echt toll — aber auch Eure Überschrift: Andere Länder – andere Titten!! :-):-):-)
Ich wünsche Euch auf alle Fälle einen super Tourn und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
… ja, cooler Spruch… nicht unbedingt gehobene Sprache… aber altbekannt! Volkes Mund eben… und damit ueber jede Kritik erhaben.
Ahoi Freydis !
Was für ein Spruch ! Schön zu wissen, daß es Euch gut geht und Ihr bei aller Arbeit die „Oberweite“ nicht aus den Augen verliert !
Bei den anstehenden Reisezielen steigt vor meinem geistigen Auge eine Gletscherwand auf und mein Herz fängt an zu wummern – denkt dran, alle paar Minuten kalbt das Ding ! Wir haben unvergessliche Momente auf dieser Tour erlebt und werden in Gedanken bei Euch sein. Wir wünschen Euch einen tollen Törn, eine mutige ( nicht übermütige ) Crew – Erich, Du weißt wovon ich rede – und sensationelle Erlebnisse.
Macht’s gut, bleibt gesund und meldet Euch hin und wieder.
Guten Segelwind und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel
für den Ausflug in den Katmai-Nationalpark ( Brooks Kamp ) wünsche ich Euch schönes Wetter und ein paar Bären zum anfassen.
Es ist ja ein kleiner Weg bis zum Brooks Wasserfall, aber auf jeden Fall machen. Nur glaube ich, dass es noch etwas zu früh in der Jahreszeit ist.
Den Ausflug in das Valle of ten thousand smokes nicht verpassen.
vielen Dank für Euer Lebenszeichen aus dem Reich der Bären.
da wünschen die Kollegen von ASH und FotoMagico noch alles gute bei den Vorbereitungen. Bei den Bildern werde ich immer ein bissel neidisch. Ihnen alles Gute.
…danke,- der Blick vom Mount Pillar macht Lust auf Alaska aber ein warmer Frühlingstag bei uns ist auch nicht zu verachten.
Guten Start und einen erlebnisreichen Törn