Freitag, 13.09.2013
…Sind in Super Marina in Bundaberg (siehe Rundbrief). Alles bestens. Reise war viel Stress wegen Sturm, viele schlaflose Nächte. 500 Seemeilen von Neukaledonien endlich Chesterfield Reef Islets, schwierig anzulaufen; hatten für dieses Revier keine genaue elektronische Seekarte (gibt keine, weder eine elektronische noch eine auf Papier) Skippers Nase war gefordert. Außerdem nahm die Tiefe dort von 400 Meter Tiefe abrupt auf nur 20 Meter ab. Wir konnten uns vorstellen, was bei dem hohen Seegang los sein würde. Ob da ein Zugang zur Lagune überhaupt möglich war?
Wir fanden Chesterfield. Die Ansteuerung bei Sturm war tatsächlich gewagt – vor der Lagune überall weiße Brandungsmauern. Der Skipper wollte unbedingt hinein, wagte sich schließlich durch eine kleine Lücke. Und dann – als hätte ein Zauber gewirkt, war es mit dem Tosen und Rauschen plötzlich vorbei, das Wasser war wunderbar ruhig. Um uns blaugrün schillernde Lagune, wir konnten kein Ende ausmachen – und das mitten im Korallenmeer: Eine „Welt der Ruhe“, begrenzt durch eine Kette kleiner Sandinseln mit Dünen und Büschen voll brütender Seevögel.
Der einzige Haken: überall wuchsen Korallenköpfe aus dem Lagunenboden, und prompt schrubbten wir auch über einen davon. Doch nach längerer Slalomfahrt fanden wir einen brauchbaren Ankerplatz. Danach war alle Müdigkeit, aller Frust verflogen. Trotz Starkwind und Regenböen setzten wir mit dem Dingi zu einer ca. 300 Meter entfernten Sandinsel über – wenn der 2-PS-Motor unseres Dingi versagt hätte, wären wir aus eigener Kraft nicht mehr an Bord gekommen! Zum Glück ging alles gut. Die Inseln waren übers Riff miteinander verbunden und paradiesisch, voller zutraulicher Vögel, voller Muscheln, wir entdeckten sogar einige Meeresschildkröten am Strand.
Am Morgen dann weiter nach Australien, zum guten Schluss noch gegenan…