Motivation

Die Crew

Auf den langen Passatstrecken im Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozean segeln wir seit über 30 Jahren immer wieder gerne zu zweit. Zweisamkeit war uns natürlich auch wichtig während der zehnmonatigen Überwinterung im Kratersee der Vulkaninsel Deception am Rande der Antarktischen Halbinsel im Jahre 1991.

Mitsegler

Bis zu sechs Mitsegler sind mit uns auf zwei- bis zehnwöchigen Törns im Südpolarmeer und in den gemäßigten Breiten unterwegs. Am Ende unserer beiden Reisen um die Erde von 1990 bis 2002 haben uns annähernd 300 Mitsegler auf 60 Törns begleitet – viele davon mehrfach (von fünf Mitseglern eines Törns waren im Durchschnitt drei Wiederholungstäter).

Übrigens: Der extremste und längste Törn mit Crew – wir waren insgesamt zu acht – führte 1994 zu den Inseln im Südpolarmeer des Indischen Ozeans von Südafrika nach Australien über eine Distanz von 6.662 sm. Diese Etappe dauerte 73 Tage.

Warum segeln wir mit Crew?

Dafür gibt es aus unserer Sicht fünf gute Gründe:

  1. Die aufwändigen Reisen mit Expeditionscharakter werden über die Törngebühren finanzierbar,
  2. eine eingespielte Crew verringert vor allem in den stürmischen Westwinden das Risiko für Schiff und Teilnehmer beträchtlich und erlaubt sportliches Segeln.
  3. Eine gute Crew schafft überhaupt erst die Voraussetzung dafür, dass wir unser eigentliches Anliegen, den Besuch der meist schwer zugänglichen Inseln, in die Tat umsetzen können.
  4. Einerseits führt das Segeln mit Crew zu einer erheblichen Einschränkung unserer persönlichen Freiheit, andererseits sind Geselligkeit an Bord und das gemeinsame Erleben für uns eine wertvolle Bereicherung.
  5. Für unsere Mitsegler übernehmen wir als Eigner und Schiffsführer eine große moralische und gesetzliche Verantwortung. Das Schiff führen heißt: Die Crew anleiten und lenken und Entscheidungen treffen. Das mag für viele eine Last sein, für uns war es nicht immer, aber fast immer eine Lust.

Sie und wir

Törns mit der FREYDIS sind außergewöhnlich

  • weil unsere Routen in die schönsten entlegenen und kaum zugänglichen Reviere unserer Erde führen,
  • weil das Schiff robust, zweckmäßig und für extreme Seegebiete und schwierige
    Küsten konzipiert ist und sich in allen Revieren glänzend bewährt hat,
  • weil wir klassische Seemannschaft praktizieren und Sie von unserer Erfahrung aus mehr als 250.000 Seemeilen profitieren. Einsatz von 11 Segeln vom Try bis zum 250 qm Spi. Wer interessiert ist, kann seine navigatorischen Fähigkeiten ausbauen. Sextant, GPS und Radar sowie UKW und Kurzwellensender sind vorhanden,
  • weil Crewsegeln unsere Spezialität ist. Jeder bringt sich ein und wird seinen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt.

Was Sie von uns erwarten können:

  • Aktives Einbeziehen in alle Bereiche der Seemannschaft wie Segelmanöver, Reviertaktik, Maschinenbenutzung, Navigieren, Ankern, Dingi-Einsetzen, Kochen etc.
  • Einen Törnverlauf, den Sie selber mitbestimmen. Nur Start und Ziel sind vorgegeben.
  • Ausreichend Zeit für Mußestunden an Bord und an Land, da wir längere Aufenthalte an den schönsten Plätzen vorsehen.

Was Sie von uns nicht erwarten dürfen:

  • Dass wir für Sie Bärenführer und Animateur sind.

Was wir von Ihnen erwarten:

  • Dass Sie bereits über Törnerfahrung verfügen,
  • dass Sie gerne mit anderen zusammen segeln und dabei Rücksicht nehmen
  • und dass Sie aktiv zum Gelingen des Törns beitragen.

Uns schrieben zum Jahreswechsel 2004/2005 Heinz und Anette Stolle vom Seglerverein Norderney:

“Mit gutem Mut und unter dem alten Seglervereinsmotto »Vorsicht ist nicht Feigheit und Leichtsinn ist nicht Mut« wünschen wir Ihnen und der Freydis Crew alles Gute für 2005!”

Da wir alle heil und gesund am Ziel ankommen wollen, werden die Sicherheitsvorschriften (Anlegen von Schwimmwesten etc.) beachtet und die Wachen nüchtern angetreten. Zum allgemeinen Wohlbefinden trägt auch bei, dass die Raucher Rücksicht nehmen auf die Nichtraucher (und nicht umgekehrt). Das Schiffsinnere und das Cockpit sind raucherfreie Zone. An Deck und bis zur Mastspitze ist “freie Fahrt”.

Motivation

Warum es uns immer wieder in die Extremgebiete zieht und nicht in tropische und subtropische Reviere? Die Südsee z.B., in der wir uns einige Jahre aufgehalten haben, bringt eine Seite in uns zum Klingen, die sich nach Entspannung, Heiterkeit, unbeschwertem Leben sehnt: nach Wärme, Sonne, Palmenstränden, schillernden Lagunen, freundlichen Menschen.

Unsere Herzenslandschaft ist die Südsee jedoch nicht: Das sind auch weiterhin die Antarktis und die subantarktischen und antarktischen Eilande. Immer wieder zieht es uns dorthin, mit der gleichen „Leidenschaft“, die Bergsteiger auf Gipfel treibt, und genau wie diese, sind wir bereit, dafür „Leiden“ auf uns zu nehmen. Im Vergleich zur „Barfußroute“ ist Segeln in hohen Breiten gewiss in erhöhtem Maß mit Unwägbarkeiten und Strapazen verbunden, erfüllt uns dafür aber auch mit neuer Lebenskraft und befriedigt uns zutiefst.

Tatsächlich hat sich im Laufe der Jahre unsere Einstellung zum Segeln geändert: Während zu Beginn sportliche Ambitionen und eine Mischung aus Neugier und Abenteuerlust im Vordergrund standen, so sind es nun vor allem die wundervollen Naturerlebnisse. Denn zu unserem eigenen Erstaunen war es uns mit dem kleinen Boot möglich, sie selbst an den entlegensten Winkeln der Erde aufzuspüren – ja, viele wären auf andere Weise gar nicht oder nur schwer zu erreichen gewesen.

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