Montag, 28.12.2015, Heidelberg
Mit diesem Beitrag…
…nehmen wir ein letztes Mal Bezug auf 1990, dem Jahr unseres Aufbruchs. In der Silvesternacht feierten wir in einer kleinen Bucht an der Kap Hoorn Insel zusammen mit der Crew der „Santa Maria“, mit der wir uns hier Monate zuvor verabredet hatten.
Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr verbrachten wir im „Seno Freydis“ vor den Gletschern der Darwinkordillere am Beagle-Kanal.
Guten Rutsch und Auf Wiedersehen im neuen Jahr – vielleicht schon zur „boot“, wo wir am 1. Wochenende am Sa/So 23./24. Januar ab 12:00 auf dem Stand der YACHT sind.
Thema: TOPS UND FLOPS DER NEUEN FREYDIS
Nach vier Jahren haben wir unser Sehnsuchtsziel Alaska erreicht. Wie hat sich die neue Freydis bewährt? Erfahrungsbericht nach 27.000 Meilen.
Kommt gut ins neue Jahr!
Vielleicht mit einem Kopfsprung ins kalte Wasser wie unser Schwager Eckart 1990?
Die Freydis schüttelt sich. Ein kalter Südost fegt plötzlich übers Deck, bombardiert sie mit groben Hagelkörnern.
Sie trägt nun Sturmbesegelung. Mit sieben Knoten düst sie durch immer steilere Seen in eine atemberaubende Welt rasch wechselnder Lichtverhältnisse. Düstere, graue Felsen mit schneebedeckten Spitzen ziehen schemenhaft vorbei: die Hermiteninseln. Geisterhaft verschwinden sie von einem Augenblick auf den anderen hinter Vorhängen aus Schnee und Hagel und tauchen gleich danach wieder auf, wie neu geboren und meist gekrönt mit leuchtenden Regenbögen, wie man sie sonst kaum noch zu sehen bekommt.
Kap Hoorn betritt die Bühne: hell beleuchtet durch ein Bündel Sonnenstrahlen wie durch ein Spotlight, würdig einer Theaterkönigin. Da steht es, dieses steinerne Symbol so vieler, meist grausiger Seefahrermythen, Ehrfurcht heischend, wie es sich gehört. An Deck beginnt eine wahre Fotografieorgie. Klar, daß sich jeder vor diesem berühmten Felsen ablichten lassen will.
Auf der Westseite der Kapinsel legen wir uns in einer Bucht vor Anker. Mit der FREYDIS am Fuß des berühmten Kaps zu liegen, ist für mich ein besonderer Höhepunkt dieser Reise, und ich glaube, die übrigen an Bord empfinden genauso. Zu gerne wären wir alle an Land gegangen, aufs Kap gestiegen. Aber nur Skipper Erich und Crewkamerad Karl wagen sich mit dem kleinen Gummiboot durch die schäumende Brandung und klettern auf die Spitze der Kap Hoorn Insel.
Die beiden Jochens und ich halten die Stellung auf der FREYDIS und sind heilfroh, als die beiden „Kapbezwinger“ nach drei Stunden, naß aber glücklich, endlich wieder an Bord klettern, denn von Südwesten her wird der Himmel bedrohlich dunkel. Das heißt, sofort Anker lichten und nichts wie weg. Das schwarze Ungeheuer läßt seine Wut dann am Kap Hoorn aus, auf die FREYDIS prasseln nur noch ein paar Hagelkörner. Sie braust nach Norden in Richtung Puerto Williams, dieser südlichsten Siedlung der Erde entgegen.
Am Morgen hocken unschuldige Schönwetterwölkchen auf den schneebedeckten Gipfeln, während die FREYDIS das spiegelglatte Wasser des Paso Picton durchpflügt. Auf den nackten Felsen wärmen Seelöwen ihren Pelz in der Sonne, und Kormorane halten ihr die aufgespannten Flügel zum Trocknen entgegen. Für gutes Wetter muß man dankbar sein, schlechtes Wetter ist hier die Regel.
In Puerto Williams holt es uns dann doch wieder ein.
Eisiger, steifer Westwind zaubert brodelnde weiße Schaumkronen auf den tiefblauen Beaglekanal. Die FREYDIS aber liegt fest vertäut im sichersten Hafen Feuerlands. Das Schicksal scheint es gut mit uns zu meinen.
Ushuaia auf der argentinischen Seite des Beaglekanals liegt vierzig lange Seemeilen gegenan. Wir sind enttäuscht: Aus dem kleinen, verträumten, knapp fünftausend Menschen zählenden Dorf am Ende der Welt, das wir vor zehn Jahren kennenlernten, ist eine unansehnliche, laute, verkehrsreiche Stadt mit dreißigtausend Einwohnern geworden. Politisch motivierte Subventionen haben einen Bauboom ausgelöst, der die gleichen häßlichen Folgen hat wie solche kurzsichtigen
Projekte in allen Regionen und Ländern unserer Erde. Industriehallen an den Stadträndern verschandeln das herrliche Gebirgspanorama. Von der unverbauten Lage ist nicht mehr viel übrig. Noch ist das Wasser im Hafen sauber, trotz der immer öfter anlegenden Containerschiffe und der Luxusliner. Wie wird’s hier wohl nach weiteren zehn Jahren ausschauen?
Laut Logge sind es nun genau 9996 Seemeilen, die wir bisher von Leer in Ostfriesland nach Ushuaia gesegelt sind. Eine Ruhepause hat sich die FREYDIS verdient. Und wir auch.
Nach achttägigem Sturmgeheul beruhigt sich das Wetter endlich ein wenig, und wir laufen mit neuer Crew aus, Ziel Ventisqueros. Das sind Gletscher, die in die Bergwelt der Darwin-Kordilleren eingebettet und durch tiefe Fjorde erreichbar sind. Wir segeln gegen den Wind, mal im schönsten Sonnenschein, mal durch eisigen Regen. „Entweder man schwitzt – oder man friert“, beschwert sich Crewkamerad Herbert und zieht die Thermohose an. Zur Abwechslung rasen Windwalzen auf uns zu. Schwarze Wolkenfetzen hängen bis zum aufgepeitschten Wasser herab.
Berge und Ufer lösen sich in dunkelgrauem Furioso auf. Die FREYDIS macht keine Meile mehr gegenan. Als das Wüten nachläßt, kämpfen wir uns in den Schutz einer vorspringenden Landzunge.
In der Yendegaia-Bucht ankern wir vor dem größten Gletscher der Darwin-Kordilleren. Zwischen den Bergspitzen leuchtet er blendenweiß zu uns herüber. Mit dem Dingi überqueren wir reißende grüne Gletscherflüsse, waten durch eisige Bäche im Geröllbett, wandern über Wiesen und Flußinseln, erklimmen Berge. Immer scheint der Gletscher verlockend nahe und ist doch viel zu weit weg, als daß wir ihn in einem Tagesmarsch erreichen könnten. Ringsum sind die Hänge übersät mit halbverkohlten Baumleichen. Brandrodung für neue Weiden für Rinder und Schafe der Estancias? „Oder war es Blitzschlag?” meint Albert, segelbegeisterter Altruist. Er glaubt noch an einen vernünftigen Umgang des Menschen mit der Natur. Aber in Feuerland gibt es keine Gewitter, keine Blitze und deshalb auch keine Entschuldigung für die verbrannte Erde.
Es sind Schandflecken.
Die Sonne gleißt erbarmungslos durchs Ozonloch: Sonnenbrand in Feuerland. Eckart und Herbert cremen sich ihre Glatzen ein. „Wenn wir Sonnensegel aufspannen“, befürchten sie, „dann glaubt uns auf den Fotos keiner, daß wir im kalten Süden und in der sturmreichsten Gegend der Erde sind.“
Die Fjordarme enden ohne Ausnahme vor imposanten Gletscherabbrüchen. Darin knackt, rumpelt, poltert und knallt es, ständig brechen Eisbrocken herunter. Eckart, durchtrainierter Fünfziger, der zur allgemeinen Be- und Verwunderung seine Morgentoilette auf der FREYDIS täglich mit einer Seewasserdusche beginnt, flippt fast aus.
Übermütig besteigt er kleine Eisberge, springt hinunter ins Eiswasser oder schwimmt im Eisbrei, in den sich nicht einmal die Seelöwen wagen.
Heiligabend: Eine immergrüne Buche mit winzigen, harten Blättern wird von unserem „alten” Segelkumpan Holger und seiner frischangetrauten Frau Anne mit Weihnachtskugeln, Christsternen und einem Rauschgoldengel geschmückt – ein wunderschöner Weihnachtsbaum! So etwas hat unsere FREYDIS noch nie erlebt. Aufgedonnert wie ein Pfingstochse motort sie durch Fjorde, paradiert vor gigantischen Gletscherteppichen und posiert für die emsigen Bordfotografen. Eckart spielt Weihnachtslieder auf der Mundharmonika, und wir singen dazu die vertrauten Texte. Ein richtig sentimentales Weihnachtsfest: Am Ufer gurgelt ein Wasserfall, vom Gletscher her knallt es laut wie Salut:
Silvester am Kap Hoorn
Ein paar Tage später haben wir genug von Bergspitzen, Gletschern, Fjorden und dem Beaglekanal. Es zieht uns hinaus auf See und wieder zum Kap Hoorn, wo wir das neue Jahr begrüßen wollen. Bei strömenden Regen und kaltem, böigem Westwind segeln wir durch die Bahia Cook und von dort in den Seno Christmas, wo einst Darwin auf der BEAGLE Weihnachten feierte. Da sich das Wetter beruhigt und das Barometer vielversprechend steigt, beschließen wir, bis zu unserem Ziel durchzusegeln. Dann spricht Rasmus aber doch ein Machtwort. Er scheint etwas gegen unsere Pläne zu haben. Kaum sind wir auf offener See, läßt er es wie wild aus Südwest blasen. Zwei Reffs haben wir schon vorsorglich ins Groß gebunden, aber nun ist sogar das dritte noch zuviel Tuch. So rasch wie möglich drehen wir die Rollgenua ein.
Hohe Brecher schlagen über die FREYDIS hinweg, die sich einmal ungewöhnlich weit überlegt. Schleunigst machen wir kehrt und laufen zurück. Wo sind wir überhaupt? Der GPS gibt zwar einen exakten Ort, aber die Karten sind ungenau. Wir finden trotzdem ein Mauseloch im schützenden Labyrinth der Inseln, in das wir uns dankbar verkriechen.
Erst am übernächsten Tag wagen wir uns wieder hinaus. Eine hohe Altdünung macht uns zu schaffen. Der Wind hat stark nachgelassen. „Und so segeln wir ganz langsam um Kap Hoorn, und die See, die kommt von achtern und von vorn“, singt Erich vergnügt. Da wir diesmal von Westen kommen, geht es allerdings zunächst ums „falsche“ Kap Hoorn, ein Kap auf einer großen Halbinsel, dreißig Seemeilen vom richtigen Kap Hoorn entfernt. Seinen etwas abwertenden Namen hat es bekommen, als sich herausstellte, daß das richtige Kap Hoorn gar kein Kap ist. Es liegt als südlichster Punkt Südamerikas auf einer der Hermiten-Inseln.
Am nächsten Tag soll’s dann aber ums richtige Kap geben. Die Barographenfeder schiebt sich, Unheil orakelnd, an den unteren Rand der Trommel. „Das heißt hier noch gar nichts. Schließlich ging sie vor drei Tagen, als wir Sturm hatten, steil in die Höhe, wiegle ich ab und hoffe, daß der Barograph auch diesmal falsch anzeigt. Unterstützung bekomme ich von Herbert, der darauf hinweist, daß auf der Südhalbkugel sowieso alles andersrum läuft: das Wasser im Siphon, die Hochs und Tiefs und sogar der Mond, der beim Abnehmen kein A wie zu Hause, sondern ein Z formiert; im Winter ist Sommer und umgekehrt, etcetera: verkehrte Welt!
Hunderte dunkelbrauner Riesensturmvögel hocken vor uns auf dem Wasser. Als sich die FREYDIS nähert, fliegen sie in großen Schwärmen auf und dicht um uns herum. Das kann kein gutes Omen sein”, fürchtet Eckart und kramt die Kette mit dem Kreuzchen aus seinem Seesack, das ihm seine besorgte Mutter zum Schutz gegen böse Meeresgeister mitgegeben hat. Eilig legt er sie sich um den Hals – und sie scheint zu wirken. Die Meeresgeister verhalten sich ruhig und lassen die FREYDIS ein zweites Mal in diesem Jahr ungeschoren Kap Hoorn umrunden, wenn auch mit gerefften Segeln.
Über UKW rufe ich die kleine Militärstation auf dem Kap an. Die beiden dort vorübergehend stationierten Soldaten freuen sich auf unseren Besuch zum Jahreswechsel. Wir ankern mitten im Kelpstreifen, der den Seegang ähnlich gut bremst wie ein Eisfeld. Sicherheitshalber bringen wir zwei Anker aus, denn morgen wollen wir die FREYDIS einige Stunden allein lassen, wenn wir zur Station auf der Südseite der Insel stiefeln, die etwa zehn Kilometer entfernt ist.
Bei strahlender Sonne setzen wir am nächsten Morgen mit dem Dingi zum Ufer über.
In einer Ausbuchtung an der Nordseite der Kap-Hoorn-Insel setzen wir über und marschieren von hier aus zur Station oder zur Kap Hoorn Spitze, die man am Horizont sieht. Anstrengende Fußmärsche durchs dichte Gestrüpp und Unterholz.
In Erdhöhlen und unter dichten Büschen nisten Magellan-Pinguine. Es ist lustig, ihnen zuzusehen, wie sie über die großen Steine am Strand hopsen und purzeln, wenn sie‘ zum Wasser fischen gehen. Die sanft zum Kap hin ansteigenden Hänge auf der Südseite der Insel sind von einem fast undurchdringlichen Minidschungel überwuchert. Aus der Ferne hat es so ausgesehen, als seien sie mit Gras bewachsen und leicht begehbar. Aber nichts da! Fast überall stoßen wir auf stachliges Gebüsch, auf dichten, zähen Krüppelwald, auf Schilffelder und Moosteppiche mit kleinen weißen, gelben, rosa Blümchen. Doch trotz oder gerade wegen des mühevollen Weges wird dieser Aufstieg zu einem faszinierenden Naturerlebnis. Die Reize der kargen und doch bewundernswert vielfältigen Vegetation genießen wir in diesem Frühsommer auf Kap Hoorn in vollen Zügen.
Nach dreistündigem anstrengendem Fußmarsch stehen wir plötzlich vor einem doppelten Stacheldrahtzaun und Schildern mit der Aufschrift Peligro campo minado (Vorsicht, Minenfeld): erstes Zeichen unserer großartigen Zivilisation. Das tragbare UKW-Gerät wird eingesetzt. Drei freundliche Hunde und zwei nicht weniger freundliche Soldaten kommen uns entgegen und geleiten uns sicher durch den Todesstreifen, der während des Beinahe-Krieges mit Argentinien 1989 angelegt wurde. Damals ging es vordergründig um die kleinen drei Feuerlandinseln, die jetzt zu Chile gehören, in Wahrheit allerdings um Ansprüche auf die Bodenschätze im Festlandsockel und damit in der Antarktis.
Die schier unglaublich klare Sicht von den hohen Klippen auf die Drakestraße reicht bis hinüber zu den rund sechzig Meilen entfernten Diego-Ramirez-Inseln. Ganz in der Nähe der Station hat die „Amical“, der internationale Verein der Kap Horniers, ein Denkmal aufgestellt, eine Art Obelisk, der erinnern soll an die vielen Rahsegler, die über vier Jahrhunderte lang diese südlichste Spitze Südamerikas als Prüfstein und Schicksalsmarke umrunden mußten. Die Magellanstraße war für diese schwerfälligen Großsegler viel zu eng und gefährlich. Es handelte sich vor allem um die Woll- und Weizenklipper, die zwischen Australien und Europa unterwegs waren, um die Salpeter- und Guanoschiffe, die zwischen Chile und Europa verkehrten, sowie um Handelsschiffe, die zwischen der West- und Ostküste Südamerikas pendelten. Manchmal kreuzten sie wochenlang im Sturm auf der Stelle oder mußten einen Holeschlag bis weit nach Süden in die Antarktis wagen, um schließlich doch am Kap Hoorn zu scheitern.
Sogar die Soldaten sorgen sich, daß ihre Hütte eines Tages im Sturm wegfliegen könnte. Wir erfahren, daß sie zur chilenischen Marine gehören und jeweils nur für zwei bis vier Monate hier stationiert sind; in erster Linie, um das Hoheitsrecht über die Insel zu wahren, aber auch zur Kontrolle der Seefahrt in diesem Bereich und um die hier gesammelten meteorologischen Daten nach Punta Arenas durchzugeben. Sie werden reihum auf verschiedene Stationen und Schiffe versetzt, ihren ständigen Wohnsitz jedoch haben sie in Puerto Williams, wo auch ihre Familien auf sie warten.
Es tut uns leid, daß wir die Einladung der Soldaten, Silvester mit ihnen zu verbringen, ausschlagen müssen. Der Weg zurück zur Bucht ist weit, außerdem erwarten wir dort die deutsche Yacht SANTA MARIA mit Wolf und Melanie. Wir haben die beiden in Rio kennengelernt, wo ihre Yacht – ein slupgetakelter Knickspanter wie die FREYDIS und ebenso groß – neben uns lag. Sie sind wie wir Mitglieder im Trans-Ozean-Verein, dem fast alle Segler im deutschsprachigen Raum angehören, die über die Weltmeere schippern. Ganz in der Nähe des Kaps haben wir sie überraschend wiedergetroffen und mit ihnen abgemacht, gemeinsam in unserer Kap-Hoorn-Bucht Silvester zu feiern – wenn das Wetter es zuläßt.
Nach dem Kaffeeplausch mit den Soldaten müssen wir uns deshalb gleich wieder auf den Rückweg machen, und das Treffen klappt tatsächlich. Kurz nach unserer Rückkehr läuft die SANTA MARIA in die Bucht ein: großes Begrüßungshallo und Spaghetti-Essen im Cockpit der FREYDIS.
Um 24 Uhr knallen die Sektkorken auch an diesem Ende der Welt, und sei sie noch so verkehrt – Prost Neujahr! Die Fallen, die der Wind gegen den Mast knallt, läuten das neue Jahr ein. Über UKW wünschen wir auch den zwei einsamen Soldaten auf der Station: Feliz Ano Nuevo! Eine Flut guter Wünsche brandet zurück und ein dickes Gracias für die Flasche Whisky, die wir ihnen als Silvestertrunk gestiftet haben.