Mein neues Buch ist da:
K. O. – und nochmal gepackt!
Mit neuem Boot zu neuen Ufern
sollte zunächst zur Buchmesse erscheinen, aus verlagsinternen Gründen wurde der Druck jedoch um Monate vorgezogen. Gottseidank, denn während dieser Zeit – wir waren in Grönland unterwegs – musste der SKN-Verlag (360 Mitarbeiter), Insolvenz anmelden und hat seinen Vertrieb weitgehend eingestellt (wie die meisten Verlage steht er mit dem Rücken zur Wand. Wir bedauern das sehr und wünschen ihm viel Glück.)
Normalerweise schreibt der Autor das Buch und der Verlag kümmert sich um die Verbreitung. Nun aber stehe ich ziemlich allein da mit meinem schönen Buch, das wir zum Glück noch sicher stellen konnten, und versuche es publik zu machen.
Das Buch ist erhältlich im klassischen Buchhandel, auf allen Internet-Plattformen und, wie alle anderen Bücher auch, portofrei bei uns z. B. per Mail oder über unseren Blog:
Und nun zum Inhalt des Buches:
Nichts ist, wie es einmal war…
Ihr erinnert Euch: Das letzte Buch Alaska-Japan – Die letzte Reise der Freydis II endete in Fukushima mit dem Verlust der Freydis.
Nun habe ich ein weiteres Buch fertig gestellt mit wesentlich schönerem Thema: unserem Neuanfang mit 70, und das nachdem wir, Erich und ich, nun schon fast ein halbes Jahrhundert zusammen über die Weltmeere gesegelt sind. Darin schildere ich die dreijährige Reise mit der neuen Freydis – in 21 Etappen und mit nicht weniger als 120 Mitseglern, die uns halfen, wieder in unser gewohntes Leben zurückzufinden.
Wir wollten einfach nicht klein beigeben. Das war schon 1991 in der Antarktis so, als wir mit der Freydis in einem Orkan strandeten, sie leck schlug und sich mit Seewasser und Eis füllte, und auch dann nicht, als die Freydis bei dem Tsunami in Fukushima 2011 verloren ging und wir nur überlebten, weil wir zu dieser Zeit gerade in Deutschland und nicht an Bord waren.
Der schmerzliche Verlust unserer Freydis ließ sich nur durch den Bau eines neuen Bootes lindern. Nach hartem Einsatz war es schon bald da. Und das Ergebnis einer Testfahrt mit einem Team des Magazins YACHT war sehr positiv: „Besonderer geht eigentlich kaum… Die neue Freydis ist fraglos eines der am besten prädestinierten Exemplare, mit denen wir je auf See gingen: unübersehbar kernig, nahezu unkaputtbar, mehrfach reundant konzipiert.“
Aber Vertrauen muss erst wachsen. Deshalb wählten wir als Einstieg die nicht zu schwierige klassische „Barfußroute“ über Atlantik und Pazifik. Dann aber lag der weit anspruchsvollere Abschnitt der Reise vor uns: von Australien nach Japan.
K. O. – und nochmal gepackt! beinhaltet diese Abenteuerreise voller Höhen und Tiefen, die mit einem Besuch des Wracks der alten Freydis in Fukushima ihr vorläufiges Ende findet. Und doch ist es kein üblicher Reisebericht. Denn über die Jahre habe ich einen enormen Wandel festgestellt – ganz besonders auf dieser Reise, auf der wir viele Orte anliefen, die mir von früheren Besuchen wohlbekannt waren. Verändert fand ich nicht nur Klima und Wetter, sondern auch die Meere, Länder und Leute.
Von Anfang an sehen wir uns veränderten Klimabedingungen ausgesetzt: Gegenwind bis Lissabon, Passatstörungen ohne Ende, allein sechs Wirbelstürme müssen wir auf dieser Reise meistern, die das Boot in Gefahr bringen und die Mannschaft in Angst und Schrecken versetzen, dazu die weltweit verschmutzten Meere, die steigenden Wasserspiegel, die vermüllten Strände; und auf fernen Atollen haben Globalisierung und Fortschritt zur Zerstörung uralter Traditionen geführt – alles scheint außer Kontrolle geraten.
Und beim Segeln? Auch an Bord hat ein moderner Technikwahn seinen Einzug gehalten: Das Spartanische ist gehobener Lebensart gewichen mit all seinen Folgen über den Mikrokosmos der eigenen Yacht hinaus. Langfahrtsegeln ist viel stärker kommerzialisiert und reglementiert als früher. Wir Segler sind keine bunten Vögel mehr, denen man spontan die Freundschaft anbietet, für deren Geschichten man sich begeistert und die man bedingungslos unterstützt. Auch in der Segelwelt spielt Geld eine immer größere Rolle – ob in Marinas, bei der Passage durch den Panamakanal, auf den Galapagos-Inseln oder in den Hochburgen Französisch-Polynesiens.
Angesichts so vieler Herausforderungen ist auch den Seglern ihre einst so gepriesene Freiheit, ihre weltumarmende Fröhlichkeit – ja, die Leichtigkeit des Seins abhanden gekommen.
Und doch sind die Atolle Polynesiens und Melanesiens für uns noch immer grandiose Anlaufpunkte in den Weiten des pazifischen Ozeans: Das „Menschliche“ wiegt dort noch viel stärker als anderswo, und die nach wie vor lässige Lebensart hat etwas Beruhigendes und Versöhnliches. Die Natur bietet weiterhin eine zauberhafte Kulisse. Zauberhaft und fremdartig erleben wir auch die japanischen Inseln auf dem Weg nach Nagasaki.
In der Hoffnung, dass das Lesen meines Buches viele schöne Erinnerungen an Erlebnisse und gemeinsam bestandene Abenteuer in Euch wachruft, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen, auch von Erich,
Eure Heide
Danke für die beiden Bücher!!
Habe schon beide gelesen…toll geschrieben. Der Abschied von Freydis II hat auch mir ein wenig in den Magen gedrückt..die Weiterfahrt mit Freydis III war spannend, für Daheimgebliebene die Ein -und Rückblicke über Japan sehr informativ!
Der Törn NORDWESTPASSAGE war dank des Trackers auch für uns jeden Tag aufs neue ein `Highlight`. Das Buch hat die Spannung noch einmal erhöht…BRAVO… der Mount Everest des Nordens war sicherlich auch für Euch `Junggebliebene` ein Highlight des Seesegelns?! Gruß Volker aus Ostfriesland
Gruß Volker aus Ostfriesland
Pingback: Grönland rund – Vom Polarkreis zum Polarkreis | Mit der Freydis von Pol zu Pol
Hallo Ihr Lieben!
Schön Euch wieder in Europa zu wissen. Habe Euch vor dem Hafen von Lampaul (Ille d´ Quessant) durch AIS gesehen..die alte Welt hat Euch gesund zurück!! Wir freuen uns auf die weltmeisterlichen Vorträge.
Gruß Inge-Lore & Volker