Prost Neujahr Ihr Lieben!

Donnerstag, 01.01.2015, 17:24:04 :: Heidelberg

An unsere Freunde und Mitsegler

Vielen herzlichen Dank für die guten Wünsche zum Jahreswechsel.

Ihr seid hoffentlich gut ins neue Jahr gekommen und wir wünschen Euch für 2015 Gesundheit und Wohlergehen.

Aus dem Alter, in dem man gute Vorsätze zum Jahreswechsel fasst, sollten wir doch eigentlich raus sein. In den letzten Jahren waren wir das auch: Da ging es immer nur darum, die vor uns liegenden Aufgaben irgendwie zu bewältigen. Sie waren zahlreich und wir mussten alle Kräfte mobilisieren.

Aber nun geht es mit den Vorsätzen wieder los

Vorsatz Nummer 1: Abnehmen! Die Präzisionswaage zeigte bei Erich heute früh 110,..kg. Die überflüssigen Pfunde sind kein Weihnachtsspeck, sondern in den letzten 4 Jahren peu a peu angefuttert. Ursache: Laut Heide Stress und mangelnde Disziplin.
Da wir bereits Mitte April wieder nach Japan zur Freydis fliegen, müssen bis dahin so oder so 10 kg runter. Wetten werden noch angenommen. Es geht bei jeder Wette um 1 Flasche Wein. Stichtag ist der 1. April 2015.

Vorsatz Nummer 2: Die E-Books von Heides erzählenden Büchern müssen auf den Markt, sprich: bei Apple und Amazon ins Programm. Heide hat die Reihe neu gestaltet, die Bücher überarbeitet, hier und da Textkorrekturen und -ergänzungen vorgenommen. Einen Vorgeschmack bekommt Ihr anhand der beigefügten neuen Umschläge (Cover) der E-Book-Reihe.

Die Konvertierung vom Papier zum E-Book ist schwierig und aufwändig. Schwierig deswegen, weil wir uns in die Programme Calibre und iBookAuthor einarbeiten müssen, aufwändig deshalb, weil wir den Bildanteil der Bücher in der Apple-Version ganz erheblich erhöhen, auf bis zu 250 ganzseitige Farbfotos pro Buch.

Jedes Buch erscheint in zwei Bild-Versionen (die Texte sind identisch):

  • bei Amazon (Kindle) mit ca 20 Fotos für € 9,99
  • bei Apple im iBookstore mit 180 – 250 ganzseitigen Farbfotos für € 19,90

Bereits lieferbar ist Band 8 ALASKA-JAPAN – Die letzte Reise der Freydis II

Kurz vor dem Abschluss ist Band 3 GESTRANDET IN DER WEISSEN HÖLLE – Überlebenskampf in der Antarktis.

Die anderen Bücher sollen bis zum 1. April fertig sein. Wetten, dass ?

Nur der guten Ordnung halber: Alle (Papier-) Bücher sind wie bisher über uns lieferbar.

2015 halten wir Kurs

Nachdem wir mit der neuen Freydis Japan erreicht haben, werden wir in diesem Jahr an der japanischen Küste entlang und in der zweiten Hälfte über den Nordpazifik zu den Aleuten-Inseln und in den Golf von Alaska segeln. Hier der Törnplan.

Heute kam ein Brief von Duncan Fields aus Kodiak (Etliche von Euch haben ihn und seine zahlreiche Familie bereits in der Uyak Bay beim Lachsfischen kennen gelernt). Duncan hat aufmerksam unseren Neubeginn verfolgt und fragt nach dem Termin unserer Ankunft. Es ist der 15. oder 16. August 2015. Inschallah, so Gott will!

Herzliche Grüsse
Heide & Erich

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5. Weltumseglertreffen 2015 in Österreich

Mittwoch, 26.11.2014, 19:56:03 :: Heidelberg

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Weitere Vorträge

Freitag, 14.11.2014, Heidelberg

Hallo Freunde,

viel Arbeit ist es, die Bilderflut der letzten zwei Jahre aufzubereiten. Aber wir freuen uns, dass wir sie dann auch zeigen können.

Auf die beiden ersten Vorträge in Leer und in Linz am 17. bzw. 25. November 2014 hatten wir schon hingewiesen.

Es folgen:

  • Biggetalsperre am 25. Januar 2015
  • Weil am Rhein am 5. Februar 2015
  • Warendorf im Münsterland am 20. Februar 2015

Einzelheiten geben wir Euch noch bekannt und wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Herzliche Grüsse
Heide & Erich

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Himmlische Stille nach dem Taifun

Artikel in der Ostfriesenzeitung vom 29. Oktober 2014

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Das Ende der Kinderkrankheiten

Nagasaki, den 31. Oktober 2014

Hallo Freunde,

der Monat ist um, morgen treten wir den Rückflug nach Deutschland an. Die Freydis bleibt bis zum April nächsten Jahres in der Obhut der Sunset Marina.

Unser umfangreiches Arbeitsprogramm haben wir bis zum letzten Punkt abgearbeitet. Alles hat geklappt. Das verdanken wir nicht zuletzt unserem Freund Thilo, seit 35 Jahren unser Chefmechaniker, und unserem Bordelektronik-Spezi Hermann Christians.

Der »Segen« moderner Technik

GPS, Radar, elektronische Selbststeueranlagen, UKW und andere Navi-Messgeräte, die wir mit der Freydis II in Fukushima verloren haben, hatten über 20 Jahre ihren Dienst getan, ohne zu schwächeln. Von den neuen vernetzten Systemen kann man das nicht sagen. Es gab seit unserem Start in Leer vor gut zwei Jahren ständig Probleme: Entweder sie arbeiteten nicht einwandfrei oder sie fielen aus.

Elektrik und Elektronik an Bord sind komplizierter geworden, heute reichen weder Grundkenntnisse aus dem Physikunterricht noch jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit diesen Geräten (z.B. Radar, UKW, Autosteuerung, Limas+Regler, Echolot, Sumlog, Windmesser, GPS etc.) zum Verständnis der stark vernetzten Systeme aus. Nichts ist wirklich besser geworden, nur viel komplizierter und anfälliger. Die Betriebsanleitungen zu lesen, ist der blanke Horror. Und das nur für den Zweck der Steuerung der Systeme eigens angeschaffte Laptop macht auch keinen langlebigen Eindruck.

Ok. – Es funktioniert jetzt wieder alles

Aber wenigstens funktioniert nun wieder alles einschließlich der Wind- und Wellengeneratoren, die einem Schwelbrand in Rabaul zum Opfer gefallen waren.

Wir erklären also hiermit das Ende der Kinderkrankheiten unserer neuen Freydis.

Ob dieser Optimismus gerechtfertigt ist, wird sich zeigen. Unser Ziel für 2015 ist Kodiak in Alaska. Spätestens dann werden wir berichten, ob es geklappt hat.

Damit ist die Arbeit auf der Freydis aber noch nicht zuende. Ein Schiff auf Weltreise muss regelmäßig überprüft und gewartet werden. Einen kleinen Eindruck von dem, was uns in Japan das nächste Mal (Checkliste für 2015) erwartet, findet Ihr im vorangegangenen Blog-Beitrag. Aus diesem Grund reisen wir auch bereits am 15. April an, dann können wir nämlich in Ruhe das Schiff auf den neuen Abschnitt vorbereiten.

Neue Eindrücke von Japan

In den letzten 4 Wochen haben wir unsere Arbeit mehrmals unterbrochen, um unsere Kenntnisse von Land und Leuten zu vertiefen. Ziele waren außer Nagasaki etwa die Stadt Hirado (darüber haben wir schon kurz berichtet) und die Halbinsel Shimabara mit ihren vielen vulkanischen Aktivitäten.

Angeregt durch einen umfassenden Bericht in der Zeitschrift „MARE“ haben wir gestern mit einem Touristenschiff Hajima oder Gunkanjima (Battleship-Island) besucht. Diese Ruineninsel liegt vor der Bucht von Nagasaki und gehört zum Weltkulturerbe: Auf ihr wurde fast 100 Jahre lang Kohle unterseeisch abgebaut;

„Die Insel wirkt, als sei sie einem apokalyptischen Manga entsprungen und wurde als Kulisse…im James-Bond-Film SKYFALL (2012) genutzt.“

Zitiert aus Lonely Planet JAPAN.

Hiroshima

Vor allem aber war unser Anliegen ein Besuch von Hiroshima. Und wie in Nagasaki, waren es auch dort zuerst die Gedenkstätten an die Atombomben-Explosion, die wir aufsuchten – den „Atombombendom“, eines der wenigen Gebäude – ehemals Industrie- und Handelskammer –, das nach dem 6. August 1945 noch erkennbar war, und das, obwohl die Bombe direkt darüber explodiert war und alle Menschen darin getötet hatte; dann den Friedenspark mit der Flamme des Friedens (sie soll erst dann gelöscht werden, wenn die letzte nukleare Waffe der Welt zerstört wurde) und weiteren Gedenkstätten wie dem Friedensmuseum oder dem Kinderdenkmal. Besonders bewegend für uns – und natürlich kam uns da auch Fukushima wieder in den Sinn – war die unterirdische Gedenkhalle, an deren Ausgang Fotos von Überlebenden gezeigt und deren Geschichten zu hören waren, so wie sie sie erzählt hatten.

Aber wir hatten auch andere Ziele in dieser heute so internationalen, lebensprallen Stadt: Ein Ausflug zur kleinen Insel Miyajima wurde zum krönenden Abschluss mit unzähligen Fotos von dem herrlich-bunten Schrein und von seinem großen zinnoberroten torii (Schreintor), das bei Flut auf dem Wasser zu treiben scheint, das aber auch bei Niedrigwasser einen grandiosen Anblick bietet. „Der Schrein zählt zu den drei schönsten Motiven des Landes und gehört zum Unesco-Weltkulturerbe“ (Lonely Planet).

Törnplan 2015

Den Törnplan 2015 findet Ihr auch gleich vorne auf dem Blog. Für den Törn IV/2015 von Dutch Harbor nach Kodiak entlang der Alaska-Halbinsel haben sich so viele gemeldet, dass wir die Strecke mit Crew gleich dreimal segeln könnten.

Aber auf den Törns I + II entlang der Japanischen Westküste sind noch etliche Plätze frei.

Dabei ist Japan mit seinen Menschen und Kulturen eine Offenbarung, ein echter Geheimtip. Nur ganz wenige Yachten finden den Weg hierhin. Ausnahmslos alle berichten begeistert von ihren Erfahrungen im Land der aufgehenden Sonne. Mai und Juni sind die besten Monate und wir laufen verlockende Ziele auf unserem Weg über das Japanische Meer und an der Südküste von Hokkaido an.

Strahlung?

Seit Fukushima führen wir einen Geigerzähler mit. In Tokyo oder Nagasaki zeigt er weniger an als die Hälfte der Strahlendosis in Heidelberg: Tschernobyl!

Herzlich grüßen Euch
Heide & Erich

Picasa

Picasa

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Arbeitsplan 2015

Arbeiten am Schiff im April/Mai 2015

Aussen:

  • Trockenfallen bei Hochwasser auf der Betonrampe der Marina
  • Tidenkalender beachten; Tidenhub bis zu drei Meter
  1. Anstrich über Wasser Rot + Weiss
  2. Antifouling
  3. Wasserpass
  4. Bodenplatte
  5. Nachkleben des Decksbelages Treadmaster mit 2-Komponenten-Kleber

bei (1) bis (4) teilweise Anstrichaufbau erneuern: Haftgrund und Grundierung

Kontrolle Rigg, Gangschaltung,Winschen

  1. Reinigen und Fetten der Wischen am Mast und im Cockpit
  2. Kontrolle Masttop und Mastbeschläge
  3. Kontrolle der Rollreffanlagen, Segel, Schoten und Fallen

Maschine und Aggregate

  1. Filterwechsel Öl und Diesel an der Hauptmaschine
  2. Ölwechsel Getriebe
  3. Wasserpumpe an der HM auswechseln mit neuem Impeller und Simmeringen
  4. Alle Keilriemen erneuern
  5. Seewasserfiltertöpfe erneuern, Dichtmittel für die Schraubverbindungen
  6. Kontrolle Wellendichtung des Propellerschaftes (leckt)
  7. Anbringen der Notdichtung von Firma PROFISEAL
  8. Kontrolle Dichtung der Ruderwelle
  9. Schmierung der Ruderwelle mit Spezialfett
  10. Auswechseln der Steuerseile
  11. Probelauf der Eberspächer Heizungen Vorschiff + Achterschiff
  12. Toilette vorne: Neue Schläuche, neue Pumpe, neue Dichtgummis
  13. Toilette hinten: Neue Schläuche, neue Pumpe, neue Dichtgummis
  14. Inbetriebnahme des Watermakers, 10 Ltr destilliertes Wasser für den Probelauf besorgen
  15. Frisches Wasser in beide Wassertanks

Alle Seeventile auf Gängigkeit kontrollieren

  1. Maschinenraum
  2. Toiletten + Waschbecken
  3. Lenzpumpen

Elektrik/Elektronik

  1. Ladezustand aller 7 Batterien mit Testgerät testen, Batteriewasser checken + ergänzen
  2. Laptop von Hermann anschliessen
  3. Mit Überbrückungskabel Maschine starten
  4. Eine (?) Starterbatterie auswechseln
  5. Mobiles Ladegerät stauen
  6. Abdeckung für Mastervolt EASY + Reserve EASY
  7. Elektro-Schaltschrank in der Achterpiek komplettieren mit neuen Reglern für Wassergeneratoren
  8. Deckstrahler Lampeneinsätze auswechseln
  9. Am Heckbügel Montage von Heckstrahler + Schalter
  10. Montage der Wassergeneratoren mit neuen Beschlägen, vorher Steckverbindungen auswechseln

Sonstiges

  1. Leihwagen
  2. Permits für die Closed Ports auf der Route von Törn I+II bei der JC (Japan Coastguard) beantragen
  3. Einkäufe der Lebensmittel für Törn I
  4. Neue Gasflasche besorgen
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Die Ruhe nach dem Sturm…

…ist himmlisch!

Bei uns herrscht große Erleichterung.

Wir hatten das Boot gut vorbereitet und alles getan für seine Sicherheit: die Freydis mit 32 Leinen und vier Ketten verspannt. Die Crew der Marina hatte auch die übrigen Boote mit zusätzlichen Leinen bestens gesichert. Die Menschen hier erweisen sich wieder einmal als überragende Organisatoren und umsichtige Planer. Alles läuft ruhig und mit ausgesuchter Höflichkeit ab.

Ansteckend!

Die ganze Marina war ein einziges Leinen-Gewebe. Trotzdem waren wir in Sorge. Was würde tatsächlich passieren? Eine Woche großer Anspannung. Um uns abzulenken, fuhren wir hierin und dahin, besuchten Museen, Schreine, die historische Stadt Hirado, wo vor fünfhundert Jahren der erste Kontakt Europas mit Japan stattfand und mischten uns unters Volk beim größten Drachenfest in Nagasaki.

Und dann der Sturm

Unser Koffer mit dem Nötigsten stand gepackt im Salon, um schnell auszurücken. Er blieb an Bord, und auch wir erlebten den Taifun auf der Freydis – übrigens als einzige in der Marina: Eine Nacht und einen Tag bliess es fürchterlich – in Böen 60 bis 70 Knoten und dazu backofenwarm. Besonders die Nacht war beängstigend, der Sturm kam seitlich von Steuerbord, in der Koje lagen wir mit Lee-Brettern, sonst wären wir heraus gerollt. Stündlich Leinenkontrolle. Wolkenbruchartiger Regen. Es schüttet und das Baro fällt und fällt. Das Knarren der Leinen und das Kreischen im Rigg nun kaum noch zu ertragen. Vormittags urplötzlich blauer Himmel, fast Windstille. Aber dann, über Tag, erneut Regen und immer stärkere Orkanböen, nun aus Nord… und das Baro steigt steil.

Am späten Nachmittag war der ganze Spuk vorbei. Bei uns großes Aufatmen. Zusammen mit Thilo fahren wir nach Nagasaki und feiern.

Bei Euch allen bedanken wir uns sehr für Eure Anteilnahme und dass Ihr uns die Daumen gehalten habt !!

Herzliche Grüße,
Heide und Erich

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Schaut Euch das an!

Nagasaki, den 12. Okt 2014

Ein böses Erwachen heute in der Frühe: Die aktuellen Wetterkarten zeigen, dass das Auge des Taifuns genau über Kyushu und Nagasaki hinweg zieht. Schreck lass nach!

Gerade ist Verstärkung aus Deutschland eingetroffen. Mit Thilo werden wir gleich noch eine Trosse ausbringen,es ist die 36., die unsere Freydis vor dem Schlimmsten bewahren soll.

Herzliche Grüße von
Heide, Erich und Thilo

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Und noch ein Taifun

Nagasaki, den 11. Oktober 2014

Hallo Freunde,

Vor einer Woche hatten wir berichtet, dass wir uns auf den hoffentlich letzten Taifun „Phanfone“ dieser Saison vorbereiten.

Doch kaum war die Nacht des Schreckens überstanden – zum Glück ohne Schäden an der Freydis -, da kündigte sich schon der nächste Taifun an – noch weit entfernt in Guam. Auf dem Wege nach Japan entwickelte er sich zum Super-Taifun „Vongfong“. Die Meteorologen sprechen vom stärksten Taifun 2014 weltweit. Nun steht er vor den Toren Nagasakis. Überall laufen fieberhafte Vorbereitungen, einige vorgelagerte Inseln sind schon evakuiert.

Wir können nicht viel mehr tun als beim letzten Mal, allerdings haben wir in mehreren Tauchgängen eine zweite Kette auf dem Grund des Hafens fixiert. Leider kommt der Wind diesmal mehr seitlich – auflandig – und droht die Freydis an die hohe Betonpier zu schmettern. Morgen werden wir deshalb zusätzlich unsere 50 Meter lange Schlepptrosse aktivieren, die originalverpackt in der Vorpiek ruht und verspannen sie quer über den Hafen nach Luv.

Ito-san, Leiter der Marina, hat uns erst einmal vorgewarnt. Vielleicht dürfen wir am Montag gar nicht an Bord bleiben. Alles hängt davon ab, wie der Taifun sich weiterentwickelt: Wird er schwächer? Ändert er im letzten Moment seinen Kurs? Wo zieht das Zentrum durch?

Wie die Seismologen beim letzten Vulkanausbruch so sind auch die Meteorologen bei diesem Taifun zu keiner präzisen Aussage in der Lage.

Wir können nur hoffen und melden uns wieder, wenn das Monster abgezogen ist.

„Warum setzt Ihr euch bloß immer wieder solchen Gefahren aus?“, klingt in vielen Emails an, die wir bekommen, nach dem Motto „ Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um“ und bieten uns alternative Ziele an wie Kreta, die Müritz, das Wattenmeer oder die Karibik.

Ja Warum? Und ausgerechnet wieder Japan? Warum nicht Japan? Hier leben Millionen von Menschen, die sich den Herausforderungen stellen.
Wir segeln in einem der interessantesten und faszinierendsten Reviere der Erde, das allerdings seine Tücken hat. Aber das galt auch schon auf unseren Reisen durch Feuerland und zur antarktischen Halbinsel, ins Beringmeer, nach Grönland, Spitzbergen und ganz besonders auf unserer 7-jährigen Reise durchs Südpolarmeer rund um Antarktika. Wir mögen keine Stürme, schon gar keine Taifune. Aber was kann man gegen Schicksal? Erich Kästner hat es so ausgedrückt: „Wird´s besser? Wird´s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich.“

Herzliche Grüsse
Heide & Erich

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Schon wieder ein Taifun

Hallo Freunde,

Wir sind noch gar nicht richtig angekommen, da erleben wir an Bord in Nagasaki schon den nächsten Taifun. Es ist für die Freydis schon der fünfte in diesem Jahr. Und wir hoffen, dass es auch der letzte ist, denn die Taifunsaison müsste langsam auslaufen.

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Nochmals Grüsse an die letzte Crew, die mit uns die schwere Kette ausgebracht hat. Jetzt haben wir sie gerade wieder dicht geholt und fühlen uns nun in den Sturmböen wesentlich sicherer.

Gestern Abend haben wir noch eingekauft – zum Glück, sonst hätten wir jetzt nichts zu essen.

Die nächste Nacht werden wir wohl kein Auge zu tun.

Übrigens: Wir fanden die Freydis in guter Verfassung vor. Nur ein paar Kakerlaken mussten wir verjagen.

Wir sind hier zum Arbeiten am Boot, aber davon später.

Herzliche Grüsse
Heide + Erich

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