Panama – Galapagos (2): Heiss brennt die Äquatorsonne

Montag, 18.03.2013, 23:23:55 (GMT+0)

Am 10. Tag seit Panama kommt der Äquator in Sicht. Von Deck aus ist er nicht zu erkennen, aber dafür umso besser auf dem Bildschirm mit der eingespielten Seekarte und dem GPS.

Wir sind im Kalmengürtel, wenig Wind. Mit Groß und Genua und Maschinenunterstützung streben wir zu unserem Ziel, der Insel Isabella.

 

Heiss brennt die Äquatorsonne, die hier in diesem Monat mittags im Zenit steht. Die Crew döst im Schatten, liest oder will Bier trinken.

Äquatortaufe?

Äquatortaufe 2002
Eigentlich steht beim Überschreiten des Äquators eine arbeitsintensive und manchmal auch schmerzhafte Reinigungsprozedur an für diejenigen, die noch nie den Äquator mit einem Schiff überschritten haben.

Äquatortaufe 2002

Äquatortaufe 2002
Nachdem aber bei der letzten Äquatortaufe vor 10 Jahren unser damaliger Zeremonienmeister Hans von einer Mitseglerin kräftig gebissen und zerkratzt wurde, stimmen alle der Auffassung des Skippers zu, dass die Crew bereits geläutert ist und man allenfalls mit Sekt etwas nachspülen solle.

 

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Panama – Galapagos (1): Cocos Insel

Montag, 18.03.2013, 20:57:22 (GMT+0)

Die Cocos Insel liegt nicht auf dem direkten Weg von Panama zu den Galapagos Inseln. Aber wir waren uns einig an Bord, dass wir den Umweg von ca. 80 Meilen in Kauf nehmen, um unsere Neugier zu stillen. Nicht wegen der immer noch nicht gehobenen Schätze, die aufzuspüren bereits an die 500 Expeditionen versucht haben. Jedes Graben nach den Piratenschätzen ist nämlich inzwischen von der Regierung Costa Ricas untersagt.

Aber so einsam im Ozean liegende Inseln üben einen starken Reiz aus – nicht nur auf uns, wie wir immer wieder feststellen. Eine tropische, gebirgige Insel kommt in Sicht. Steilküste, dichter Urwald, Palmen, hier und da eine kleine Sandbucht, Wasserfälle. Die Insel erinnert uns an die Napali-Coast auf Kauai.

 

Aufenthaltsdauer Verhandlungssache

Unser Aufenthalt ist leider von kurzer Dauer. Heiner und Roberto, die beiden jungen Naturschutzbeauftragten von der Station, bedauern, dass sie angewiesen sind, alle von Panama ankommenden Yachten umgehend wegzuschicken. Nur diejenigen dürfen vier Tage bleiben, die sich in Costa Rica bei den zuständigen Behörden eine Aufenthaltsgenehmigung besorgt haben. Aber welche Yacht segelt schon wegen dieses Papiers extra nach Costa Rica?

Heide verhandelt mit ihnen auf spanisch. Ergebnis: Wir dürfen zwei Nächte bleiben – wegen „Maschinenschadens“ und sie legen uns nahe, von den Galapagos einen Protestbrief an die zuständige Behörde in Costa Rica zu schicken.

Seepocken…

Als erstes folgt ein großes Badeprogramm: Mauritz, Katharina und der Skipper entfernen mit Malerspachtel die Seepockenkolonien, die sich unter der Bodenplatte angesiedelt haben. An die waren wir beim Trockenfallen in Panama nicht herangekommen. Die Aktion bringt künftig sicherlich einen halben Knoten mehr an Geschwindigkeit.

…und Dschungelschweine

Mittags geht die Crew an Land. Verlaufen kann man sich nicht, denn es führt nur ein Trail von der Stationshütte an der Bachmündung in die Höhe und über einen Bergrücken von der Chatham- in die Waver Bay.

Es ist ein phantastischer Marsch durch den Dschungel. Ab und zu kreuzen verwilderte Schweine unseren Pfad. Gegen Einbruch der Dunkelheit kehren wir müde und verschwitzt zu unserem Ausgangspunkt zurück.

Entsalzungstestlauf

Gerne würden wir am nächsten Tag noch einmal in den Urwald, aber wir wollen die Großzügigkeit unserer Naturschützer nicht strapazieren.

So aktiviert der Skipper, von Moritz unterstützt, die Seewasserentsalzungsanlage, die nach bestandenem Test vor einem ¾ Jahr am Ausgang des Ärmelkanals eingemottet wurde. Bisher waren wir mit den Tankvorräten (2 x 600 Liter) gut ausgekommen. Aber auf den Galapagos soll das Trinkwasser knapp und schlecht sein.

Der Kompressor der Entzalzungsanlage läuft nicht mit Batteriestrom, sondern wird über Keilriemen von der Hauptmaschine angetrieben. Immer, wenn die Hauptmaschine läuft, können wir bei Bedarf Süsswasser filtern. Da wir regelmäßig, d.h. alle zwei Tage, mit der Hauptmaschine die Batterien nachladen, bekommen wir das gefilterte Wasser „gratis“. Ein tolles Prinzip. Hoffentlich ist das System nicht störanfällig. Wir haben noch keine Erfahrung mit Watermakern und sind gespannt, wie lange es gut geht.

Das Wetter verschlechtert sich zusehends. Regenschauer, Gewitter. Wir sind immer noch in den Kalmen.

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Freydis 2014: Auf nach Japan!

Mittwoch, 20.02.2013, 18:27 (UTC), Panama City

Wir planen unsere Törns immer ein Jahr im Voraus.

Wie geht es weiter, wenn wir im Herbst des Jahres Australien erreicht haben?

Entschieden haben wir uns für die Reise nach Japan. Warum – das erfahrt Ihr aus dem neuen Törnplan 2014 und den Anmerkungen zu den einzelnen Abschnitten.

Törnplan 2014 (PDF, 1.5 MB)

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Projekt Kanaldurchquerung: Warten…

Dienstag, 19.02.2013, 14:38:01 (UTC), Panama City

… – oder umgekeht.

Endlich ist es soweit

5 Stunden warten wir auf unseren Lotsen. Als er endlich an Bord klettert, ist es bereits Nacht. Zusammen mit 4 weiteren Yachten arbeiten wir uns über die Gatunschleusen 26 Meter in die Höhe und verbringen oben auf dem Gatun-See die Nacht an einer Mooring.

Morgens um sieben Uhr geht es mit dem zweiten Piloten fünf Stunden über das Urwaldgewässer. Danach beginnt der „Abstieg“. Wir bilden wieder Dreier- und Zweierpäckchen vor den Schleusen. Dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Freunde Peter und Rosi (von der „Rainbow“) und Marcus und Anna (von der „flow“) werden die Schleusungen eine leichte Übung. Ermüdend ist jedoch vor allem die lange Warterei in der Hitze vor dem Kanal und vor den Schleusen.

Rosi: „Wer gerne wartet, für den ist Panama das Traumland.“

Nach 1 ½ Tagen Kanalfahrt spuckt uns die letzte Mirafloresschleuse in den Pazifik aus. Im Yachtclub ist keine Mooring frei. Wir ankern am Ende des Leitdammes – an derselben Stelle, an der wir vor 31 Jahr zum ersten Mal ankerten. Damals waren wir 4 Yachten, jetzt weit über hundert. Und die unglaubliche Skyline von Panama gab es damals auch noch nicht.

Drei Wochen hat die ganze Kanalprozedur gedauert und jede Menge Dollar gekostet. Nächstes Mal geht’s besser wieder ums Kap Horn.

Wir hatten das Gefühl, mit angezogener Handbremse durch den Kanal zu fahren: Der Bewuchs auf dem Unterwasserschiff hatte durch die lange Liegezeit beträchtlich zugenommen und bremste die Fahrt. Statt 1200 Umdrehungen, benötigte die Maschine 1600 für die geforderten 6 Knoten Marschfahrt. Deshalb ließen wir uns am Tag darauf vor dem Balboa Yachtclub trockenfallen. Mit 4 Hilfskräften reinigten wir das U-wasserschiff mit Malerspachteln und Wurzelbürsten von Seepocken und kräftigem Algenbewuchs und brachten neues Antifouling auf – das dritte Mal in neun Monaten! Diesmal war´s Farbe von Hempel. Ob sie wirksamer ist, wissen wir spätestens in Australien.

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Bevor es los geht…

Montag, 18.02.2013, 15:00:20 (UTC) :: Panama

…und die Freydis Panama Richtung Galapagos verlässt, hier ein Videobericht der YACHT – eine Mischung aus boot in Düsseldorf und Erfahrungsbericht vor Ort, noch vor der Kanaldurchquerung.

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Leinen los!

Mittwoch, 13.02.2013, 18:54:37 (UTC) :: Colon, Panama

Die FREYDIS im Panamakanal

Wo ist die Freydis?

Die Freydis III hat heute zum TÖRN I/2013 (PANAMA-KANAL – LAS PERLAS – COCOS INSEL – GALAPAGOS (San Christoval, Santa Cruz und Floreana), 3 Wo von Do 21. Februar bis Mi 13. März 2013, ca. 1.100 sm) abgelegt. Sie passiert in den folgenden Tagen den Panamakanal.

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FREYDIS IN DER WARTESCHLEIFE

Donnerstag, 07.02.2013, 22:41:34 GMT :: Panama

Nach 24-stündiger Flugreise klettern wir müde aber glücklich an Bord der Freydis in der Turtle Cay Marina. Die Freydis schwimmt noch, die provisorische Dichtung der lecken Stopfbuchse hat gehalten. In Deutschland hatten wir den Hersteller der Profiseal-Gleitringdichtung aufgesucht und uns von Herrn Aumüller die Funktionsweise der Gleitringdichtung am Objekt erklären lassen.

Schwere Geburt

Am nächsten Morgen gehen wir also an die Arbeit: Um an die Dichtung heranzukommen, müssen wir Türen, Schwellen und Unterleghölzer der Bodenbretter ausbauen. Dann die eigentliche Dichtung öffnen, wobei Heide für den nötigen Luftdruck sorgt, der das Eindringen von Seewasser verhindert. Der Grund für das Dilemma mit dem Wassereinbruch ist schnell gefunden: Eine Feststellschraube in der Dichtung hat sich gelockert. Kleine Ursache, große Wirkung! Nach 10 Stunden ist die Arbeit getan.

Uff…

Lange Arbeitsliste…

Was sonst noch in unserer Abwesenheit kaputt ging?

Die hintere Toilette saugt kein Wasser mehr an, Sumlog und elektronische Windanzeige arbeiten nicht, das UKW ist stumm. 4 neue Punkte auf der Arbeitsliste.

…und Bürokratismus

Seit 7 Tagen liegen wir nun in der Shelter Bay Marina am Eingang des Panamakanals. Unser Traum von einer schnellen Passage ist bereits ausgeträumt. Obwohl wir mit Hilfe unserer Freunde von der »flow« gleich am ersten Tag den Agenten aufgetrieben haben, dauerte es 5 Tage, bis der amtliche Vermesser kam. 300 überflüssige Fragen zu Schiff, Ausrüstung, Besatzung und Ladung. Dann am nächsten Tag der Termin für die Passage: Am 17./18. Februar sind wir dran. Das bedeutet: Noch einmal 10 Tage warten; Heides Geburtstag verbringen wir dann auf dem Gatun-See und in den Miraflores-Schleusen.

Mondpreise

Wer in die Südsee will, muss durch den Panamakanal, es sei denn, er wählt den Umweg ums Kap Horn oder durch die Nordwestpassage. Das nützen die Panamesen aus: Die Marina hier ist achtmal so teuer wie die Turtle Cay Marina, in der wir die Freydis einen Monat liegen hatten. Dort für 300 US-Dollar pro Monat, hier für 600 pro Woche. Die Kanalpassage kostete vor sieben Jahren mit der alten Freydis 900 US-Dollar, jetzt über 2.000. Eigentlich wollten wir die Freydis hier mit dem Lift an Land heben und das Unterwasserschiff neu streichen (der Anstrich ist schon wieder fällig, das dritte Mal in einem Dreiviertel Jahr). Aber das wird zu teuer und zu stressig, denn die Aktion soll mindestens 5 Tage dauern. So verschieben wir die Reinigung auf die andere Kanalseite, wo der Tidenhub 6 Meter beträgt, wir problemlos trockenfallen und das Streichen selbst erledigen können. Das hat dort schon in der Vergangenheit zweimal gut geklappt.

Essen fassen

Die nächsten Tage werden wir unseren Proviant aufstocken. Von Panama bis Tahiti sind wir rund 5.000 Seemeilen, d.h. heißt vier Monate unterwegs. Dazwischen können wir nur auf den Galapagos und den Marquesas nachdunkeln. Beim letzten Mal war das Sortiment auf diesen Inseln sehr bescheiden.

Verderblichen Frischproviant – Gemüse, Obst, Brot, Aufschnitt, Fleisch – werden wir erst auf der anderen Kanalseite am 19. Februar einkaufen. Am 20. kommt die neue Crew an Bord, am 21. kann es endlich losgehen.

Auf zur Schatzsuche!

Als erstes zur 450 Seemeilen entfernten Cocos Insel, um den Schatz dort zu heben. Obwohl auf dieser Insel schon über 400 Expeditionen im Einsatz waren, sollen das Gold, Silber und die Edelsteine dort immer noch herumliegen. Danach laufen wir die Galapagos an, die wir vor 31 Jahren schon einmal besucht haben. Da wird sich manches verändert haben.

Wir werden berichten.

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Mitsegelgelegenheit…

…für die Südseetörns 2013

Auf Törn IV von den Tuamotus nach Bora Bora vom 7. bis 20. Mai 2013 suchen wir Ersatz für Ingmar, der aus privaten Gründen absagen muss.

Auf Törn VIII von Suva/Fidji nach Noumea/Neukaledonien vom 1. bis 18. August suchen wir Ersatz für Gaby + Stefan.

Bei Interesse meldet Ihr Euch per Mail ( wilts@freydis.de ). Wir sind noch bis zum 20. Februar in Panama erreichbar. Danach folgen längere Seestrecken zu den Galapagos und Marquesas. Bis wir wieder Internetzugang haben, kann es dann etwas länger dauern.

Links:

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Neuauflage

Gestrandet in der weissen Hölle…

…wurde von Delius-Klasing neu aufgelegt.

  • Es ist schon einige Jahre her, dennoch ist die Strandung von Heide und Erich Wilts mit ihrer 15-m-Yacht FREYDIS in der Antarktis immer noch tief im kollektiven Seglergedächtnis verankert. Jetzt, wo die FREYDIS dem Tsunami vor Fukushima endgültig zum Opfer gefallen ist, erinnert man sich wieder. Ein authentischer Klassiker der Segelliteratur – über große physische und psychische Kraft – neu aufgelegt.

Vorstellung des Verlags zur Neuauflage



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Nixen, Palmen, Wasser

Donnerstag, 24.01.2013, 18:52:55 :: Heidelberg

Das Wochenendmagazin…

…der Ostfriesenzeitung hat am 19. Januar 2013 über die erste Etappe der Freydis III von Leer nach Panama berichtet (PDF, 2.2 MB).

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