Am Anfang steht immer ein Traum

Heide und Lore im Le Maire Kanal / Antarktische Halbinsel

Von: Lore lxxxxxxxx@web.de
Datum: 19. März 2011 13:41:43 MEZ
An: Erich Wilts wilts@freydis.de
Betreff: Re: Fassungslos

Liebe Heide, lieber Erich,

ich komme gerade aus Norwegen zurück und lese fassungslos Eure Mail. Ich hatte schon die ganzen Tage in Norwegen daran denken müssen, wo ihr mit der Freydis seit und ob es ihr und Euch gut geht. Und dann diese Hiobsbotschaft heute morgen. Ich bin erschüttert und ich fürchte, ich finde gar nicht die richtigen Worte. Was soll Euch auch trösten?!?! Wenn man wenigstens runterfliegen könnte, um nach ihr zu suchen, aber da ist ja diese Radioaktivität und all das Chaos. Bestimmt schwimmt sie irgendwo, ganz bestimmt. Sie ist doch so stabil. Hat Strandungen und Feuer überstanden und tausende Seemeilen Sturm. Ach Mann ich würde Euch so gerne helfen, wie auch immer. Mein Herz hängt immer noch an all diese Erinnerungen und gemeinsamen Reisen mit Euch beiden. Ich hab nicht eine Meile vergessen. Erhard hat Recht, auf der Freydis konnte man sich lebendig fühlen, so ist es mir auch gegangen. Ich bin immer noch dankbar für jede Reise, die ich auf der Freydis dabei sein durfte und viele Reisen danach mit anderen Schiffen waren nie „das Original“.

Ich wünsche Euch viel Kraft für einen Neuanfang und viel Hoffnung auf ein gutes Ende.
Lasst mich bitte, bitte wissen, wenn ich Euch irgendwie helfen kann.

In Verbundenheit
Lore

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Ein Wunder?

Viele schreiben, es sei ein Wunder, dass die Freydis wieder aufgetaucht ist.

Aber eigentlich ist es gar kein Wunder. Die Freydis entstand auf dem Reißbrett eines renommierten Konstrukteurs und wir haben 1978/79 beim Konstrukteur und der kleinen Werft, die den Rumpf gebaut hat, darauf geachtet, dass sie für die geplante Antarktis- und Kap Hoorn Reise 1981 ganz besonders verstärkt wurde. So ist z.B. die Bodenplatte aus 20mm Stahl und Mast und Rigg sind zwei Nummern stärker als üblich. Durch die solide Bauweise hat sie die Strandung in der Antarktis 1991 überstanden und manch andere gefährliche Situation auf ihren mehr als 248.000 Seemeilen in oft stürmischen Breiten.

Es klingt total verrückt, ja geradezu vermessen: Wären wir bei dem Tsunami zufällig an Bord gewesen, so hätten wir sicherlich einen Schock erlitten, wären aber längst mit ihr in Sicherheit…

Aber jetzt braucht es wirklich ein Wunder. Wir sitzen auf gepackten Reisetaschen, können aber nicht zu ihr hin und schauen fassungslos auf all das Elend, das auf der Mattscheibe ausgebreitet wird. Es ist einfach furchtbar, was die Menschen dort ertragen müssen. Da sind wir noch gut bedient, selbst wenn wir das (nicht versicherte) Schiff verlieren und damit auch unsere Träume „Schiffbruch“ erleiden.

Wir haben viele Zuschriften und viel Zuspruch erhalten.

Dafür danken wir Euch herzlich.
Heide & Erich

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Danke!

Es erreichen uns derart viele Anrufe und Emails – wir kommen kaum nach. Aber zu allererst sind unsere Gedanken bei den Menschen und unseren Freunden dort, die trotz der entsetzlichen Mühsalen noch an uns und unsere Freydis denken.

Nur zwei Emails sollen hier stellvertrtetend stehen…

Von: xxxxxxxxx@coast.ocn.ne.jp
Datum: 16. März 2011 15:19:17 MEZ
An: „‚Erich Wilts'“ wilts@freydis.de
Kopie: „shinnpei suzuki“ xxxxxxx@m19.alpha-net.ne.jp
Betreff: RE: 8.8 M Earthquake

We watch your mail tells us good fortune of you ‘freydis’ with big surprises. However, it is also very sad for us that we are not able to go there and see it because of strictly controlled roads nearby the stricken areas.

Although we feel much thanks for your good and warm suggestion, we are going to find better solutions and live in this country so far.

Thank you again and good luck!

Shinpei

und…

Von: Euting.T@zdf.de
Datum: 16. März 2011 15:55:52 MEZ
An: wilts@freydis.de
Betreff: AW: 8.8 M Earthquake

Lieber Erich und liebe Heide!

Das Schicksal der Freydis und das Schicksal einer ganzen Nation: Hinweg gefegt, gestrandet, gerettet und nun doch tödlich bedroht.

Was für eine Tragik, auch für Euch …

Kurzfristig bleibt Euch nichts anderes übrig als abzuwarten. Das muss sehr quälend sein.

Wenn es etwas gibt, was ich für Euch tun kann, lasst es mich bitte wissen.

Ich bin ja nicht weit weg …

Mit den herzlichsten Grüßen

Thomas

Anmerkung: Thomas Euting hat damals über die Strandung eine Reportage gefilmt. Ein Interview mit ihm im Südkurier, u.a. über die Gelassenheit der Japaner in dieser Katastophe: Gefasst durchs Trümmerfeld

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Erst vernichtet, dann wieder aufgetaucht

Mit freundlicher Genehmigung der Emder Zeitung; Mittwoch, 16. März 2011

Der gebürtige Leeraner Weltumsegler Erich Wilts hatte seine Yacht ‚Freydis II” in Japan zwischengeparkt. Erdbeben und Tsunami machten große Pläne zunichte.

Von EZ-Redakteur AXEL MILKERT S 0 49 21 / 89 00 410

Iwaki/Heidelberg. Innerhalb einer unvorstellbaren Tragödie wie der in Japan gibt es auch die vergleichsweise kleinen persönlichen Katastrophen. Eine solche ist dem gebürtigen Leeraner Erich Wilts und seiner Frau Heide (beide 69) widerfahren. Ihr Boot, die ‚Freydis II”, ist allem Anschein nach ein Opfer von Erdbeben, Tsunami und atomarer Strahlung geworden.

Dabei erlebte das Ehepaar gestern und am Montag eine emotionale Achterbahnfahrt. Sie hatten ihr gut 14 Meter langes Weltumseglungsboot im vergangenen Jahr in der Iwaki-Sun-Marina in Iwaki zwischengeparkt. Von dort wollten sie zum nächsten Törn aufbrechen, der sie – als erstes Boot dieser Art überhaupt – nach Kamtschatka führen würde. Es war alles vorbereitet. Dann kam das Erdbeben. Weiterlesen…

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FREYDIS: Neueste Nachricht

Von: „Ken Ando“ ando@xxxxxxxxxxxxjp
Datum: 15. März 2011 10:45:22 MEZ
An: „Erich Wilts“ wilts@freydis.de
Kopie: „Tomoko Nishi“ xxxxxxx@xxxxxx.net
Betreff: From Ken Ando

Dear Heide and Erich

Thank you for your E-mail.
According to that I heard, FREYDIS II is stable and not damaged.
Many boats in IWAKI SUN MARINA are sunked or missing.

I think that the find of your boat is a miracle!

Japanese people are not losing hope.

I do my best!

Best Regards,

KEN ANDO
JAPAN

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Unsere totgeglaubte Wickingerin lebt!

Kaum zu fassen:

Von: „Ken Ando“ ando@xxxxxx.jp
Datum: 15. März 2011 05:35:07 MEZ
An: „Erich Wilts“ wilts@freydis.de
Kopie: „Tomoko Yamashita“ xxxxxxx@gmail.com
Betreff: your boat find !

Dear Erich

Hello,
Japan is very serious.
Today, an e-mail arrived from the reader of our magazine.

This is your boat !

FREYDIS will be little damage.

But the reader is displaced people.
Perhaps the position is Okuma, Fukushima Prefecture.
And the position will be near the nuclear power plant…
If I get some information, I will send the information.

Best Regards,

KEN ANDO



Und wenig später:

Von: „Ken Ando“ ando@xxxxxx.jp
Datum: 15. März 2011 06:05:52 MEZ
An: „Erich Wilts“ wilts@freydis.de
Kopie: „Tomoko Nishi“ xxxxxxx@editwise.net
Betreff: Another News

Dear Erich

Now, I got another Email from reader.

The point is Misaki, Onahama, Iwaki city.
FREYDIS II flow north east (about 4km).
Now FREYDIS II is on the rock.

Best Regards,

KEN ANDO


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Freydis von Tsunami verschlungen

Nach zwei Tagen zwischen Hoffen und Bangen kam heute Nacht die bittere Gewissheit. Unser Freund Aki Sakamoto, Leiter der Iwaki-Sun-Marina, der zum Glück überlebt hat, sandte uns folgende Mail:

Dear Heide and Erich

This is Aki.

I am very sorry, but our IWAKI SUN MARINA was completely destroyed by TSUNAMI. All ships and piers were washed out from Marina including Freydis.

I am very sorry again, but I can´t do anything against TSUNAMI, highest over 15 m or more. I will contact you certainly, if I can find or catch any information about your Freydis, but now it is impossible, I am sorry again and again.

I myself and my family are safe, but we must escape from Iwaki, because of nuclear power plant is problem.

Yours sincerely
AKI



Wir sind geschockt von den Ereignissen in Japan und voller Sorge um die Menschen dort. Viele von Euch haben angerufen oder E.-Mails geschickt. Wir danken sehr für Eure Anteilnahme und Euren Zuspruch. Erhard Schorge, einer unserer getreuen Mitsegler schrieb gestern:

„…ich kann mir gut vorstellen, was im Moment bei Euch los ist. Deshalb nur ganz kurz. Ich wünsche Euch und der Freydis alles Glück, das man nur haben kann. Auf der Freydis habe ich wirklich die schönsten Momente in meinem Leben erlebt, d.h., gespürt, dass ich lebe. Klingt vielleicht geschwollen, aber es ist so….“

Betroffen…

…von dem Unglück sind auch unsere Mitsegler, die mit uns in diesem und im nächsten Jahr auf die Reise gehen wollten, weil diese Reisen nun nicht stattfinden. Auch das tut uns wahnsinnig leid.

Heide & Erich

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Alaska 2012 – Törnplan geändert

Den Törnplan für das nächste Jahr (2012) schon jetzt bekannt zu geben, ist offensichtlich vielen entgegengekommen, denn es liegen bereits mehr als ein Dutzend verbindlicher Zusagen für die Teilnahme an einem oder auch zwei Törns in Alaska vor. Dabei war allgemeiner Wunsch, auch den dritten Törn von 2 auf 2 1/2 Wochen zu verlängern. Dem haben wir entsprochen. Dadurch sind die Termine für Törn IV und V ebenfalls leicht verändert.

Den überarbeiteten Törnplan 2012 findet ihr auf dieser Seite unter Törnplan 2012.

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Vorträge im Februar im Norden

Bünde/ Westfalen – Neustadt/ Steinhuder Meer – Olpe-Sondern am Biggesee

Wir halten in diesem Monat noch drei Vorträge:

  • Mit GEO durch Melanesien – Südsee-Expedition ins Ungewisse
    am Donnerstag, 17.02 in Bünde/ Westfalen, 20.00h im Universum,
    Vorverkauf: widuticket.de oder telefonisch: 05223/178888
  • Alaska und Beringmeer – Rendezvous mit Grizzlies und Eskimos
    am Samstag, 19.02 in Neustadt/ Steinhuder Meer, 15.00h im Kinosaal des Veranstaltungszentrums Leinepark in der Suttorfer Straße 8,
    Vorverkauf: Per Email bei norbert.schwager_at_t-online.de
  • Kap Hoorn – der logische Weg? – Erlebnisse und Erfahrungen aus 13 Reisen zum Kap der Stürme
    am Sonntag, 20.02 in Olpe-Sondern am Biggesee, 16.00h im Aggertaler Segel-Club am Biggesee, Talbrücke Sondern 1, aggertalersegelclub.de
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Auf den Törns 2011 ist ein Platz freigeworden

Japan – Kamtschatka – Aleuten

Das kann passieren: Die Reise ist von langer Hand geplant, der Countdown hat längst begonnen, die Crews für die einzelnen Abschnitte stehen seit Monaten fest: Dann fällt überraschend ein Mitsegler aus, der vorhatte, auf allen drei Abschnitten von Iwaki, dem Winterliegeplatz der Freydis, über die Inseln Hokkaido, Kamtschatka und die Aleutenkette mit uns bis zur Alaska-Halbinsel zu segeln.

Es ist also jeweils ein Platz frei geworden auf allen drei Törns.

Wir sind supergut aufgestellt, aber Verstärkung ist willkommen! Wir suchen also für die drei interessanten und zum Teil sehr anspruchsvollen Etappen auf den Törns 2011 je einen Mitsegler bzw. eine Mitseglerin.

Wir möchten die entstandene Lücke schnell wieder füllen, daher bei Interesse gleich melden!

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