Ein Bild und seine Geschichte (1)

Die glücklichen Kinder von Polynesien

In unseren Herzen geblieben sind vor allem die glücklichen Kinder auf den Tuamotus und anderen Archipelen Polynesiens, die an Liebenswürdigkeit und Charme kaum zu überbieten sind.

Highlife im Cockpit der Freydis

Polynesische Kinder 5

„Kommt nur an Bord!“

 

 Als erstes ein Blick durch die Messeluke. „Ist das interessant!“

 

  „Habt Ihr Durst? Ich hol‘ Euch eine Kokosnuss.“

Polynesisches Mädchen in Palmenkrone

„Seht Ihr, so einfach geht das!“

Cook Inseln - Kinder auf Rarotonga

„Spielt mit uns!“

Mehr darüber hat Heide geschrieben in

WILDER STILLER OZEAN – Die Freydis vollendet ihre Antarktisumrundung

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Segeln in den Wetterküchen der Ozeane

Meuterei in einer Wetterküche

Vorgestellt hatten wir uns eine vergnügliche Urlaubsreise an der australischen Südküste mit einem segelerfahrenen Paar, das zu unseren besten Freunden zählt. In kleinen Etappen wollten wir von Adelaide nach Hobart (Tasmanien) schippern mit Zeit für Land und Leute. Doch die Wetterküche der Bass-Straße machte uns einen dicken Strich durch die Rechnung und stellte unserer langjährige Freundschaft auf eine harte Probe.

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Titelbild: FREYDIS AN DER KREUZ, ©Erich Wilts

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Die unendliche Reise

Vor genau 10 Jahren erschien dieses Portrait von Heide und Erich Wilts in GEO SAISON.

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Die Freydis liegt in der Iwaki Sun Marina…

…und wir sind wohlbehalten zurück in Deutschland.

An unsere Freunde und Mitsegler

Unserem Fernziel, ein 2. Mal nach Alaska zu segeln, sind wir in den ersten vier Monaten dieses Jahres ein ganzes Stück näher gerückt, ziemlich genau 7.000 Meilen. Zur Zeit liegt die Freydis (als einzige ausländische Yacht) in der Iwaki Sun Marina in Onahama, etwa 100 Meilen nördlich von Tokio an der Ostküste von Honshu. Sie schwimmt am Steg, steht leider nicht an Land. An der ganzen Küste gibt es keinen Travellift, der mehr als 20 t hebt. Mit doppelten Leinen und zusätzlichen Ketten haben wir sie nun gegen mögliche Taifune gesichert und der Hafenmeister, Herr Takeaki Sakamoto, hat sie bis zu unserer Rückkehr unter seine Fittiche genommen.

San Diego – Hawaii

Am Silvestermorgen starten wir in San Diego, zwei Tage später als geplant. Mitseglerin Anja und ich kamen als letzte. Beide waren wir als Folge des Flugzeugattentates über Detroit im verschneiten Chicago festgehalten worden. Zum Glück hatte ich zusammen mit Heide das Schiff bereits im September drei Wochen lang für die Überfahrt nach Japan fit gemacht. So war die Freydis schnell auslaufbereit: Nur noch Wasser und Diesel bunkern, Frischproviant einkaufen (San Diego ist ein Eldorado für frisches und preiswertes Obst und Gemüse), Segel anschlagen, kurze Einweisung und auf ging´s.

Zuerst halten wir mit raumen Winden nach Süden auf die mexikanische Insel Guadalupe zu, anschließend wählen wir einen südwestlichen Kurs und schwenken dann auf dem nördlichen Wendekreis nach Westen. In der Erwartung, daß wir ähnliche Wetterbedingungen vorfinden wie vor vier Jahren, als wir im gleichen Monat dieser Route gefolgt waren, hatte ich die Crew auf eine schnelle Reise in strammem NE-Passat vorbereitet: mit gerefften Segeln wollten wir nach Hawaii rauschen.

El Niño stiehlt uns den Wind

Aber diesmal kommt es anders: Das Wetterphänomen „El Nino“ des Südpazifiks hat auch hier auf der Nordhalbkugel seine Hand im Spiel. Ein ausgedehntes Hoch mit schwachen Luftdruckgegensätzen beschert uns wochenlang schwache und mittlere Winde. Der erhoffte stramme Passat weht viel weiter südlich, der Umweg in Richtung Äquator würde sich für uns nicht lohnen.

Nach einer Woche ist die sechsköpfige Crew aufeinander eingespielt und macht das Beste draus: Die „großen Lappen“ sind angesagt. Mit häufigen Blister- und Spinnakermanövern versuchen wir die schwere Freydis auf Trab zu halten; bei Flaute muß die Maschine nachhelfen. Vier Wochen lang, bis zum Zielhafen auf Kauai, erleben wir nicht ein einziges Mal mehr als fünf Windstärken, dafür aber gelegentlich hohe Dünung von weiter nördlich vorbeiziehenden Stürmen.

Am 19. Tag erreichen wir ausgeruht und wohlgenährt (unsere Köche haben sich immer wieder übertroffen) den Einklarierungshafen Hilo auf Big Island. Hier wartet schon ein ostfriesisches Empfangskommitee auf uns, die Eltern von Anja, unserer Jüngsten an Bord, und Ewerts Freundin, die noch die restlichen 300 Meilen bis Kauai mitsegeln will. Drei Tage gönnen wir uns für die interessante Vulkaninsel Hawaii (Big Island), dann laufen wir an Honolulu vorbei nach Nawiliwili auf Kauai, wo dieser schöne Törn endet.

Hawaii – Midway – Japan

Die Dimensionen des Pazifik setzen uns immer wieder aufs Neue in Erstaunen: Die von San Diego nach Hawaii zurückgelegte Strecke entspricht bereits einer Atlantiküberquerung, aber der weitaus größte Teil des Pazifik liegt noch vor uns. Wir waren seit dreißig Jahren immer wieder auch große Ozeanpassagen zu zweit gesegelt. Eingedenk vieler schöner und meist unbeschwerter Reisen waren wir uns auch diesmal bei der Planung schnell darüber einig, daß wir die 4.000 Meilen von den Hawaii-Inseln über das Midway-Atoll nach Japan zu zweit wagen. So brauchen wir auf niemanden Rücksicht zu nehmen, können über unsere Zeit beliebig verfügen. Lediglich zum Start des ersten Crewtörns in Japan müssen wir rechtzeitig in Chichi Shima sein.

Die Segelanweisungen für die Reise von Hawaii nach Japan sind eindeutig, sowohl, was den günstigsten Abfahrtstermin angeht als auch den empfohlenen Kurs. Bei der Festlegung des Starttermins müssen wir berücksichtigen, daß die Winterstürme in Japan von November bis April dauern und die Haupt-Taifunsaison von Mai bis Oktober. Also ist die Abfahrt so zu planen, daß wir in Japan eines der beiden kleinen „Zeitfenster“ erwischen, entweder Ende April/Anfang Mai oder Ende Oktober/Anfang November. Wir entschieden uns für das Zeitfenster im Frühling, denn wir wollten zur Kirschblüte in Japan sein und nicht zu Beginn des Winters mit seinen eisigen Winden aus Sibirien.

Nicht gefolgt sind wir den Vorschlägen aus den Segelanweisungen allerdings bei der Festlegung der Route. Die sehen nämlich zuerst einen südlichen Kurs vor in Richtung Äquator, weil der NE-Passat im Winterhalbjahr weiter im Süden beständiger ist. Denn wir wollen das auf dem Wege nach Japan liegende Midway-Atoll besuchen, das wir bereits vor vier Jahren angelaufen sind, damals auf dem direkten Weg nach Alaska. Midway, auf halber Strecke zwischen Kalifornien und Japan (daher sein Name), ist ein auf der Erde einzigartiges Naturreservat, in dem u.a. ein halbes Jahr lang von Dezember bis zum Juni über zwei Millionen Seevögel brüten, davon 1,5 Millionen Laysan- und Schwarzfußalbatrosse.

Heide hat für das Magazin SEGELN zwei Reportagen geschrieben, die wir diesem Brief beifügen bzw. in einem Weiteren Beitrag hier veröffentlichen. Sie werden in den nächsten Heften von SEGELN mit Bildern von der Reise erscheinen.

Arbeitstitel:

  1. Teil: Midway Atoll – ein Vogelparadies im Müllstrudel
  2. Teil: Zur Kirschblüte in Japan

Wer Interesse hat: Bitte per Email melden!

Zum guten Schluß oder Auf ein Neues

Wir sind von Japan, von dem Land und seinen Menschen, begeistert. Sechs Wochen waren wir dort, jetzt wollen wir Mitte August zurückfliegen und unsere Eindrücke vertiefen. Zuerst werden wir fünf Wochen mit dem Wagen den Nordosten Honshus und die nördlichste Insel Japans, Hokkaido, bereisen. Danach kommt die Freydis dran. Nach Pflege und Instandsetzung folgt ein Zwei-Wochen-Törn im Herbst zur Zeit der Laubfärbung entlang der Nordostküste Honshus, die wir bis dahin ja schon mit dem Wagen erkundet haben. Natürlich beziehen wir auch die Matsushima Bucht ein mit ihrer außergewöhnlichen Szenerie, die zu den drei schönsten Ansichten Japans zählt. Besuchen wollen wir ebenfalls den Rikuchu-Kaigan Nationalpark und, wenn Interesse bei unseren Mitseglern vorhanden ist, mit dem Leihwagen einen Abstecher zum Towada Hachi-mantai NP (eine der letzten Wildnisse Japans mit Vulkanen, dampfenden Geysiren, brodelnden Schlammteichen) unternehmen. Zielhafen des Törns ist voraussichtlich die Hafenstadt Muroran auf Hokkaido, wo die Freydis den Winter über liegen wird.

Wer kommt mit?

Auf dem Zwei-Wochen-Törn vom 3. bis 16. Oktober von Onahama (IWAKI) nach Muroran/Hokkaido würden wir uns über Mitsegler aus Euren Reihen freuen.

Eine kleine Anregung von uns: Es bietet sich an, diesen Segeltörn mit weiteren eigenen Japan-Aktivitäten zu verbinden (eventuell auch mit Partner). Von dieser Möglichkeit haben unsere Mitsegler auf den letzten beiden Törns ausnahmslos Gebrauch gemacht und sind vor oder nach dem Törn noch auf eigene Faust oder mit einer Reisegesellschaft (MEIER´S WELTREISEN) unterwegs gewesen.

Schließen möchten wir diesen Brief mit einem Dank an unsere Mitsegler der letzten Törns (nach Hawaii und in den Japanischen Inseln) für ihren Einsatz und für ihre angenehme Gesellschaft. Es war uns ein Vergnügen!

Seid herzlich gegrüßt

Dr. Heide & Dipl.-Kfm. Erich Wilts

Untere Büttengasse 3
D-69121 Heidelberg

Phone: +49- 6221-47 37 24
Fax:     +49 6221-438 60 99
Mobil:   +49 175–5227 201
Email:  wilts[[at]]freydis.de
Homepage

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Törn von Honshu nach Hokkaido / Japan

Wir haben Japan erreicht. Sechs Wochen waren wir mit der FREYDIS im Revier der Nanpo Shoto, der Südlichen Inseln, unterwegs und sind begeistert von Land und Leuten. Noch in diesem Herbst fliegen wir zurück nach Japan, um unsere Eindrücke zu vertiefen. Mit dem Wagen, der Bahn und auf Schusters Rappen werden wir 5 Wochen den Norden Honshus und Hokkaido, die nördlichste japanische Insel, bereisen.

Im Anschluß daran planen wir einen Zwei-Wochen-Törn in kleinen Etappen entlang der Nordostküste von Honshu nach Hokkaido. Mitsegler sind herzlich willkommen.

Törn V/10

Von Onahama (IWAKI) – NE-Küste von Honshu – Muroran/Hokkaido.
2 Wochen von Montag, 4. Oktober bis Sonntag, 17. Oktober 2010

Törndaten zum Herunterladen (PDF).

Für einen Besuch Japans zählt der Herbst zu den besonders angenehmen Jahreszeiten. Denn der heiße Sommer ist vorbei und es folgt die Zeit der Laubfärbung.

Wir segeln meist in Tagesetappen entlang der abgelegenen Nordostküste von Honshu, einer Küste, die von Seglern nur sehr selten besucht wird. Zahlreiche Buchten und kleine Fischerdörfer und die berühmte Matsushima Bucht, wegen ihrer außergewöhnlichen Szenerie eine der drei schönsten Ansichten Japans, liegen auf dem Wege. Ebenso der Rikuchu-Kaigan Nationalpark. Der Lonely Planet zählt den Norden Honshus zu den besonders sehenswerten „Unbekannten Routen“. Die Bewohner des Nordens leben noch sehr traditionell.

Ohne Zeitnot: Nur 400 Seemeilen

Da unsere Gesamtstrecke nur 360 bis 400 sm beträgt, können wir sehr flexibel auf Wetteränderungen reagieren, ohne dadurch in Zeitnot zu geraten. Und wir können gemeinsam einen Wagen mieten, um auch einmal ins Landesinnere zu schauen, z.B. den Towada-Hachimantai-Nationalpark besuchen, eins der letzten Wildnisgebiete Japans mit Vulkanen, dampfenden Geysiren, brodelnden Schlammteichen, dem Kratersee Towada und dem vulkanischen Plateau Hachimantei.

Die Anfahrt von Tokyo (Narita) nach Onahama per Bus oder Bahn ist problemlos, Dauer ca 2 Std., der Törn endet voraussichtlich in Muroran. Auf den beiden vorangegangenen Törns haben die meisten noch in eigener Regie vor oder nach dem Törn das Land bereist, alleine oder mit einer Reisegesellschaft. Bevorzugte Ziele waren Tokyo, Kyoto und Hokkaido.

Crewtreffen in Heidelberg

Wie immer werden wir vor den Törns Crewtreffen bei uns in Heidelberg arrangieren.

Törngebühren

Törn V Onahama/Honshu – NEküste – Muroran/Hokkaido, 2 Wochen für 1.590 €.

Bordkasse & Verpflegung

Die anteilige Bordkasse beinhaltet Verpflegung und Getränke an Bord, Treibstoff und Heizung, Hafen- und Liegegebühren, Seekarten und Handbücher des Reviers. Wir setzen bei sechs- bis siebenköpfiger Crew (einschl. Skipper) pauschal 35 € pro Tag und Teilnehmer an.

Flug

Bezüglich der Flugpreise haben wir uns sehr genau informiert: Sie sind zur Zeit auf einem historischen Tiefststand. Frankfurt – Tokyo H+R ab 569 €. Es ist kaum glaublich!

Lasst Euch Angebot geben von Atlas Reisen, Schillerstr.8, 27472 Cuxhaven. Frau Maria Sanchez

Email msanchez@cuxreisen.de
Telefon 04721 50 85 00

betreut uns und viele unserer Mitsegler seit Jahren bestens.

Einchecken an Bord

Für alle Törns gilt: Einchecken an Bord im Laufe des 1.Tages, Auschecken am letzten Tag des Törns.

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Segeln Sie mit

Segeln mit der Freydis: Der Törnplan 2010

Stand 17. August 2009 (Änderungen vorbehalten)

Wir bieten Ihnen für das Jahr 2010 die Gelegenheit, auf einer von vier Routen mit uns zu segeln. Das Besondere: Wir werden auf einigen Inseln die ersten Jachtsegler sein!

Törn 1/2010

SAN DIEGO – Isla Guadalupe – Hilo/Hawaii (Big Island) – KAUAI
4 Wochen von Dienstag, 29.Dez. 2009 bis Montag, 25. Januar 2010

Wir sind schon einmal im Januar, im Jahre 2006, fast die gleiche Strecke von der Baja nach Hawaii gesegelt: Ein Blauwassertörn über 2500 sm im Nordostpassat. Anspruchsvolles Segeln vom Feinsten. Bei normalem Verlauf stehen uns voraussichtlich 8 Tage als Joker zur Verfügung, die wir für Aufenthalte auf folgenden interessanten Inseln einsetzen können: Ca. 250 sm nach dem Start in San Diego liegt die zu Mexiko gehörende Isla Guadalupe auf unserem Kurs. Eine raue, zerklüftete Insel, 35 x 10 km lang und breit, mit vielen Buchten und einem Fischerdorf. Spezialitäten sind Abaloni, Langusten und Fische. Bis dahin aufgetretene Eiweißdefizite können dort ausgeglichen werden. Dann laufen wir als nächste Insel Big Island/Hawaii an. Die Große Insel mit den Viertausendern Mauna Kea und Mauna Loa (letzterer ist einer der aktivsten Vulkane der Erde), mit schwarzen Vulkan- und weißen Korallenstränden, und mit dem Hawaii Volcanoes National Park hat von allen Inseln des Archipels das meiste zu bieten. 200 Meter vom Yachthafen entfernt können wir Wagen mieten und die Insel erkunden.

Zielhafen des Törns ist Nawiliwili auf der Insel Kauai, mit der berühmten Napali Küste, der Hanaleibucht, die in vielen Südseefilmen als Traumkulisse dient, und dem Waimea Canyon, dem „Grand Canyon der Südsee“. Auch diese Insel haben wir bereits kennengelernt. Unsere Empfehlung: Wer noch Zeit hat nach dem Törn, der sollte unbedingt ein paar Tage Aufenthalt für dieses Juwel einplanen.

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Rundbrief vom November 2008

Hallo Freunde,

seit ein paar Tagen haben wir wieder festen Boden unter den Füßen und die Freydis liegt hoch und trocken in einer Marina auf Vancouver Island in Britisch Kolumbien. Unsere anregende, aufregende und manchmal auch anstrengende Reise in den Gewässern von Alaska ist zuende.

Drei Sommer und einen Winter haben wir mit der Freydis in Alaska verbracht. Wehmütig blicken wir zurück, der Abschied fällt uns schwer.

Dabei begann die diesjährige Saison alles andere als verheißungsvoll: Ende Mai flog ich alleine voraus zur Freydis nach King Cove, um sie betriebsbereit zu machen – Heide war noch dabei, ihr neues Buch abzuschließen. Ausgerechnet in diesem Jahr verspätete sich der Frühling um einen ganzen Monat und tiefer Winter empfing mich. Drei Tage vor dem Start mit der ersten Crew bekam ich Verstärkung von unserem Mitsegler Hans aus Göttingen. Gemeinsam haben wir dann das Unterwasserschiff mit Antifouling im Schneetreiben gestrichen. Über der Wasserlinie konnten wir die Freydis noch nicht herrichten, die rote Zweikomponentenfarbe hätte nicht abgebunden. Zum Glück hatten die gesamte Technik und das Rigg die Kälte und die Winterstürme (es wurden bis zu 129 Knoten Wind in King Cove gemessen) gut überstanden.

Lachs und Heilbutt satt hatten wir allen Mitseglern versprochen. Aber auf den ersten beiden Törns mußten wir tiefgefrorenen Lachs im Supermarkt und in der Fischfabrik kaufen, denn die Fischer, die uns sonst großzügig versorgt hatten, warteten einen Monat vergeblich auf das Eintreffen der Lachsschwärme, auch die hatten sich verspätet. Doch danach lief es umso besser. Unvergessen bleibt uns der Tag, an dem unser Freund Duncan in dem Uyak-Fjord  auf der Insel Kodiak  fünfzehn frisch gefangene Rotlachse (Sockeye) vorbeibrachte und der Tag, an dem unser hartnäckiger Angler  Thilo drei Heilbutts an Deck zog, davon einer an die zwanzig Kilo schwer. Mit einer gut gefüllten Tiefkühltruhe an Bord hatten wir für lange Zeit ausgesorgt. Außerdem: Auf allen sechs Abschnitten in diesem Jahr war die Kombüse spitzenmäßig besetzt. Doch das gute Essen hat seine Wirkung getan. Die überflüssigen Pfunde müssen wieder runter. Ich habe mir das fest vorgenommen.

Die ersten drei Etappen bewegten wir uns auf bereits bekanntem Terrain: Die wilde Küste entlang der Alaska-Halbinsel mit ihren schneebedeckten, rauchenden Vulkanen und den kleinen Fischersiedlungen, Kenais grandiose Gletscherfjorde, Katmais spektakuläre Bärenbuchten und Kodiaks tiefe Fjorde mit ihren Walen, Robben, Ottern und Seevögeln haben wir schon in den Vorjahren ausführlich gewürdigt. Es ist das ideale Revier für die robuste, stählerne Freydis mit ihrem aufholbaren Schwenkkiel. An vielen geschützten Stränden im Inneren der Buchten und Fjorde konnten wir bei Niedrigwasser problemlos trockenfallen und dadurch die Grizzlybären aus nächster Nähe erleben. Oft kamen sie direkt ans Schiff. Viele von ihnen waren „alte Bekannte“, immerhin waren wir in den letzten Jahren achtmal auf Kodiak und im Katmai. Einen neuen Bären haben wir sogar „hautnah“ erlebt. Dazu beigetragen hat ein Braunbärenkostüm, in das Franz und Thilo geschlüpft sind und das – zur Belustigung der Eingeweihten – so manchem einen gehörigen Schrecken eingejagt hat, wenn der „Bär“ unvermutet hinter einem Felsbrocken oder Eisklotz auftauchte.

Es ist bereits Mitte August. Die Segelsaison in Alaska nähert sich langsam ihrem Ende, als wir von dem kleinen Hafenstädtchen Seward auf der Kenai Halbinsel zu neuen Ufern aufbrechen. Unser Ziel ist die gebirgige, unwirtliche Küste im Südosten des Golfes von Alaska, wo zwischen dem Prince William Sound im Westen und dem Cross Sound im Süden die Hochgebirgsketten und Gletscher der Wrangell-und St. Elias Mountains bis ans Meer stoßen. Der gesamte Küstenabschnitt wird auf einer Länge von ca 500 Meilen lediglich an drei Stellen durch tief ins Land reichende Fjorde, die Icy-, Yakutat- und Lituya Bay unterbrochen. Und in diese Fjorde wollen wir hinein. Unser Vorhaben ist nicht ganz ungefährlich: Die aus dem Beringmeer heranziehenden Tiefs bringen südöstliche Stürme und bauen auf den vorgelagerten Bänken dieser Legerwallküste eine enorme Brandung auf. Gerade dann, wenn man dringend einen geschützten Ankerplatz braucht, wird einem der Zutritt verwehrt. Andererseits erwartet uns in den Fjorden spektakuläre, unberührte Urlandschaft. Lediglich in der von Gletschern abgeriegelten Yakutat Bay existiert eine kleine Fischersiedlung, deren Bewohner über das Flugzeug Verbindung zur Außenwelt haben.

Auf dem Wege zur Icy Bay finden wir bei stürmischen Winden Schutz in Lee der kleinen Insel Kayak und warten auf Wetterbesserung. Diese Insel wurde 1741 von Vitus Bering entdeckt. Hier betraten die Russen das erste Mal den Boden von Alaska. Wir brennen darauf, an Land zugehen. Aber als wir bei nachlassendem Sturm zu dritt mit dem Dingi übersetzen, wird uns der Landgang durch einen riesigen Grizzly verleidet, in dessen Revier wir geraten sind. Eilig treten wir den Rückzug an.

Der Besuch der drei Fjorde erweist sich als einer der Höhepunkte unserer nun sich schon über drei Jahre  erstreckenden Alaskareise. Spannende Slalomfahrten durch Eisschollen und um Growler und Eisberge herum bringen uns an den Fuß von über 100 Meter hohen Abbruchkanten von Gletschern, die von den Fünf- bis Sechstausendern in die Fjorde herabfließen. Am spektakulärsten war die Fahrt an der 11 km langen Abbruchkante des Hubbard Gletschers im Inneren der Yakutat Bay.

Auf die Einfahrt in die Lituya Bay, den letzten der drei Fjorde, hatten wir uns besonders gründlich vorbereitet und nicht nur den amerikanischen Coast Pilot No 9 mit seinen genauen Anweisungen studiert, sondern auch den Rat eines erfahrenen Kapitäns der Coast Guard eingeholt. Die Einfahrt ist schmal, nur ein paar hundert Meter, und Ebb- und Flutstrom können in ihr bis zu 6 kn betragen. Nicht nur der Entdecker der Lituya Bay, der französische Kapitän La Perouse, verlor hier vor 200 Jahren 21 Männer seiner Besatzung, sondern auch in jüngster Zeit scheiterten immer wieder Fischer- und andere Boote an den Felsen und Stromschnellen beim Versuch der Durchfahrt. Drei Meilen vor der Einfahrt drehen wir bei und warten auf Stauwasser. Dann muß alles sehr schnell gehen: Heide navigiert mit C-Map und GPS durch La Chaussee Spit, den engen Pass. Zwei Peilbaken an Land unterstützen das genaue Kursgehen. Erleichterung auch bei unseren Mitseglern, als wir im ruhigen Wasser des Fjordes angekommen sind. Der Lituya Fjord ist nicht nur geschichtsträchtiges Gelände, sondern weist auch einzigartige geologische Besonderheiten auf:

Durch Erdbeben ausgelöste Tsunamis haben in den Jahren 1853, 1874 und 1936 riesige Flutwellen erzeugt, die höchste Welle im Jahre 1958 entwurzelte die Ufer der Bucht bis zu einer Höhe von 1.720 Fuß, das sind umgerechnet 524 Meter. Die Folgen dieser Tsunamis können wir jetzt bestaunen.

Nach Überquerung des Cross Sounds tauchen wir ein in das Gewirr dicht bewaldeter Inseln und Wasserstraßen Südost-Alaskas mit bunten Fischerstädtchen und kleinen Ortschaften der Tinglit-Indianer. Im Vergleich zu der wilden, unberührten Hochgebirgslandschaft, aus der wir gerade kommen, erscheint uns die Inside Passage direkt zivilisiert und lieblich. Für Alaskas Südosten und die Inside Passage, die weit nach Britisch-Kolumbien hineinreicht, hatten wir uns sechs Wochen Zeit genommen. Über Sitka und Wrangell erreichen wir unsere Endstation in Alaska, Ketchikan, wo uns Rupi, Hans und Rudi, unsere letzte Crew (zufällig rein österreichisch) verläßt.

Danach sind Heide und ich noch einen Monat allein unterwegs im Insellabyrinth der Inside Passage. Es geht Richtung Süden und Vancouver Island. Inzwischen ist es Herbst geworden. Nebel und viele treibende Baumstämme verlangen ständigen Ausguck und Einsatz des Radars. Als wir die Seymour Narrows passiert haben, beschließen wir, die Reise für dieses Jahr in dem kleinen Städtchen Campbell River auf Vancouver Island enden zu lassen. Wenige Tage später liegt die Freydis hoch und trocken in der Ocean Pacific Marina.

Krönender Abschluß der diesjährigen Saison: Drei Tage Vancouver bei Linda und Gerd Müller, den TO-Stützpunktleitern in Vancouver – liebenswürdigere Gastgeber hätten wir uns nicht denken können.

Fazit:

Es war eine Saison der Superlative, für Heide und mich und für die vielen Mitsegler und Freunde, die uns auf einzelnen Abschnitten begleitet haben. Auch in diesem Jahr gehörten wieder zwei Drittel zum „Stamm“ der Freydis. Rudi aus Graz schoss den Vogel ab: Er war fast zwei Monate an Bord. Leid tut es uns um die beiden, die krankheitsbedingt die Reise nicht antreten konnten. Aber : Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Fast alles war optimal. „Fast“ – denn auf günstigen Wind haben wir oft vergeblich gewartet. Leider eine Eigenart des Reviers.

Aber Rasmus hat Besserung gelobt: 2009 segeln wir anfangs noch in der Georgia Strait zwischen Vancouver Island und dem Festland. Dann geht es über San Francisco und San Diego über die Grenze nach Ensenada/Mexiko auf der Kalifornischen Halbinsel. „Auf dieser Route ist der Wind das ganze Jahr über günstig und der nach Süden setzende Kalifornienstrom tut das seine dazu“, schreibt Jimmy Cornell. Wir sind bereit!!

Ach ja – eines hätten wir beinahe vergessen, zu erwähnen. Nicht nur schöne Eindrücke und tolle Bilder von Alaska sind uns geblieben. Erinnert Ihr Euch an unsere Wünsche, die wir im Rundbrief vom 1.April 2007 geäußert haben? Sie sind in Erfüllung gegangen: Heide hat ihren Mammut-Stoßzahn und ich meinen versteinerten Oosik, den Penisknochen eines Walrosses, bekommen. Wer uns in Heidelberg besucht, darf beide bewundern.

Der Törnplan für 2009 gibt’s auch schon.

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Rundbrief 17. August 2009

An unsere Freunde und Mitsegler

Heidelberg, 17. August 2009

„Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.“

Dieser Spruch stammt von einer klugen Frau, der Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach.

„Das soll uns nicht passieren!“ haben wir vor 20 Jahren beschlossen und unsere bürgerlichen Berufe aufgegeben, um auf der Südhalbkugel zu segeln. Vor fünf Jahren sind wir – nach gründlicher, aufwändiger und anstrengender Überholung der FREYDIS – erneut von Deutschland aufgebrochen: Diesmal waren unsere Ziele die Aleuten und das Beringmeer, der Golf von Alaska und Britisch Kolumbien. Vor zwei Monaten haben wir nun auf dem Rückweg San Diego erreicht und damit den Kreis geschlossen.

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Hallo Welt!

26. Juni 2008 20:32:39 MESZ

Ich bin gerade mit der Freydis in Kodiak angekommen. Schiff o.k. Crew o.k., allerdings regnet und stuermt es maechtig.

Erich Wilts.

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