Stand: Freitag, 20.11.2015, 21:50
Törnplan zum Herunterladen
In diesem Jahr (2015) waren wir sechs Monate unterwegs. Hinter uns liegen aufregende Zeiten. Zuerst die mit Taifunen gespickten Törns in Japan, dann der Törn zu den Aleuten, der härteste seit unserem Aufbruch in Leer mit 1200 Seemeilen Kreuz, und zum Schluss der Törn von Dutch Harbor noch Kodiak – der abenteuerlichste und schönste in den letzten Jahren, dazu mit einer supernetten Crew.
Nach vierjähriger Reise sind wir mit der neuen FREYDIS an unserem Sehnsuchtsziel angekommen: Alaska. Vier Sommer, von 2006 bis 2009, segelten wir bereits in diesem Revier, das aufregender und schöner nicht sein könnte: Einsam, ursprünglich, wild, zerklüftet, von den Vulkanen, Bergen und ihren in die Fjorde kalbenden Gletschern geprägt: Die Schönheit dieses Insel-Irrgartens ist ebenso groß wie sein Ausmaß. Ein Seglerleben reicht nicht, um all die vielen Buchten und Ankerplätze an dieser Küste kennen zulernen.
Hier werden wir 2016 bleiben, um noch einmal das Innere des Golfes von Alaska erkunden.
Alaska 2016 – Revier, Route und Wetter
Damit Ihr eine grobe Vorstellung von den Dimensionen dieses Landes habt:
- Alaska ist fünfmal so groß wie die Bundesrepublik,
- das Beringmeer, das wir 2007 zweimal durchquert haben, ist fünfmal so gross wie die Nordsee,
- die gerade Küstenlinie des Golfes von Alaska (vom Ende der Alaska-Halbinsel im NW bis zum Beginn der Inside Passage im SE Alaskas) beträgt rund 1000 Seemeilen (im Vergleich dazu die Deutsche Bucht von Texel bis nach Jütland 250 Seemeilen).
Das Klima in Alaska verändert sich stark
Die jährliche Durchschnittstemperatur in Alaska ist seit 1949 um ca. 2°C gestiegen. Innerhalb der letzten 30 Jahre haben sich die Temperaturen in Alaska mehr als an irgendeinem anderen Ort der Erde erhöht. Die Winter sind um ca. 4°C wärmer geworden. Die durchschnittliche globale Erwärmung in diesem Zeitraum beträgt nur etwa 0,5°C. Erschreckend! Dies hat natürlich enorme Auswirkungen auf die gesamte arktische Landschaft und die Tierwelt in Alaska sowie auf die Menschen, deren Existenzbedingungen sich grundlegend ändern.
Beste Reisezeit im Golf
Wenn man sonniges klares Wetter und blauen Himmel bevorzugt, und keine zu kalten Temperaturen mag, sollte man sich im Golf im späten Frühling oder im Frühsommer aufhalten, denn im Mittsommer und in den Herbst hinein ist der Himmel meist mit Wolken verhangen und die Wahrscheinlichkeit für Niederschläge steigt stark an.
Route
Uns fasziniert bei den Törns im Golf der Wechsel zwischen einsamen Ankerbuchten in totaler Wildnis, kleinen Fischersiedlungen und Eskimodörfern. Wir besuchen 2016 die Lachsgewässer um Kodiak, grösste Insel Alaskas, die Bärenbuchten im südlichen Teil des Katmai Nationalparks am Fuß schneebedeckter, rauchender Vulkane, die Gletscherfjorde der Kenai-Halbinsel sowie die Fjord- und Inselwelt des berühmten Prince William Sound, in den die Gletscher der Chugach Mountains münden, der am stärksten vergletscherten Region Alaskas. Die fast 40.000 qkm große Meeresbucht zeigt Alaska von seiner schönsten Seite: Wale, Robben, Eisberge, Inseln und spektakuläre Fjorde. Größte Attraktion ist der rund 60 km lange Columbia Glacier, an dessen Abbruchkante wir die FREYDIS manövrieren…
Die Zukunft
Als wir in diesem Jahr nach Alaska zurückkehrten, hatten wir Sorge, dass die Zahl der Segler – wie in vielen anderen Revieren der Welt – inzwischen sprunghaft angestiegen war. Dort, wo sich ein Yachttourismus etabliert, leidet der Kontakt zu den Einheimischen, man wird zum gesichtslosen Wirtschaftsfaktor. Zum Glück war unsere Sorge (noch) unbegründet. Es scheint, dass die weite Anreise über den Nordpazifik eine mit vielen Strapazen verbundene Hürde für Segler darstellt (und auch wir haben uns in diesem Jahr mächtig anstrengen müssen, um sie zu nehmen). Trotzdem: Noch ist es zwar nur Spekulation, aber in absehbarer Zeit wird man nicht mehr so ohne weiteres in die küstennahen Nationalparks des Katmai- , Kenai- und des PWS – Nationalparks segeln können: Starke Beschränkungen und bürokratische Hürden – wie die im nördlichen Teil des Katmai-NP bei Brooks Camp und King Salmon oder für den Glacier Bay Nationalpark im SE des Golfs (wo man sich ein Jahr im Voraus anmelden muss) oder beispielsweise auch kaum zu erfüllende Auflagen für Segelreisen in die Antarktis und andere Wildnisgebiete der Erde – sind vorprogrammiert. Wir schätzen uns glücklich, dass wir noch ohne Auflagen und zeitliche Beschränkungen in die Fjorde dürfen, dass uns keiner Vorschriften macht und wir uns lediglich mit den Grizzlys arrangieren müssen.
Tipp
Viele, die mit uns in den Jahren 2006 bis 2009 in Alaska unterwegs waren, haben im Anschluss an den Törn das Landesinnere noch mit dem Leihwagen oder Campervan bereist, oft auch mit Familie.
An Lektüre für Vorabinformation empfehlen wir
- Die Reiseführer „ALASKA – YUKON“ von Marco Polo sowie lonely planet „ALASKA“
- Das Buch von Heide „ALASKA – JAPAN“ (auch als ebook in je zwei Versionen bei amazon, apple und tolino erhältlich)
- Artikel von uns in der „Yacht“, Heft 16/2007 „Abenteuer Wildnis“ und Heft 02/2008 Abenteuer in der Beringsee („Hier ist der Bär los…“)
Törnplan 2016
ACHTUNG: Auf folgenden Törns ist die Crew komplett: Törn II, Törn IV, Törn V und Törn VI.
Dlesen Törnplan gibt es wie immer als PDF zum Herunterladen.
Mit der FREYDIS III im Golf von Alaska
TÖRN I: KODIAK – UYAK BAY (Lachsfischer) – KATMAI NP (Bärenbuchten) – KAMISHAK BAY und Vulkaninsel AUGUSTINE – KENAI-HALBINSEL (Gletscherfjorde) – SEWARD
2 1/2 Wochen von Montag, 16. Mai bis Mittwoch, 1. Juni 2016, ca. 550 sm
Aufenthalt in Seward: 4 Tage, Donnerstag – Sonntag.
TÖRN II: SEWARD – WHITTIER (Prince William Sound) – GLETSCHERFJORDE (u.a. Columbia Glacier) – VALDEZ (evtl. Abstecher nach Mc Carthy) – CORDOVA
2 1/2 Wochen von Montag, 6. Juni bis Mittwoch, 22. Juni 2016, ca, 500 sm. Aufenthalt in Cordova: 4 Tage, Donnerstag – Sonntag.
TÖRN III: CORDOVA – PRINCE WILLIAM SOUND – VALDEZ – GLETSCHERFJORDE (Columbia u.a.) – WHITTIER – SEWARD
2 1/2 Wochen von Montag, 27. Juni bis Mittwoch 13. Juli 2016, ca. 500 sm. Aufenthalt in Seward: 4 Tage, Donnerstag – Sonntag.
TÖRN IV: SEWARD – KENAI HALBINSEL (Gletscherfjorde) – KATMAI NP (Bärenbuchten) – UYAK BAY/KODIAK (Lachsfischer) – KODIAK
2 1/2 Wochen von Montag, 18. Juli bis Mittwoch, 3. August 2016, ca. 550 sm
TÖRN V: RUND UM DIE INSEL KODIAK und FJORDE IM KATMAI NATIONALPARK. START UND ZIEL IST KODIAK CITY
2 1⁄2 Wochen von Montag, 8. bis Mittwoch, 24. August 2016 ca 450 sm
TÖRN VI: wie TÖRN V von Montag, 29. August bis Mittwoch, 14. Sept. 2016 ca 450 sm
Für alle Törns gilt: Eintreffen an Bord jeweils am Tag vor dem Törnbeginn, Auschecken am letzten Tag des Törns.
Ergänzungen zum Törnplan
Crewtreffen
Wie immer werden wir vor den Törns Crewtreffen bei uns in Heidelberg arrangieren.
Törngebühren
Für die Törns in 2016 betragen die Gebühren € 2.490,- pro Törn.
Anteilige Bordkasse
Für Proviant und Getränke an Bord, für Treib- und Schmierstoffe, Gas, Heizung, Hafengebühren, Wetterberatung, revierbezogene Seekarten und –handbücher. Wir setzen bei 7 bis 8-köpfiger Crew (einschl. Skipper) pauschal 45,00 € pro Tag und Teilnehmer an.
Eventuelle, personenbezogene Eintrittsgebühren in Nationalparks u.ä. Einrichtungen, Leihwagen etc, und Auswärtsessen sind nicht in der Bordkasse enthalten.
Flugpreise
Bezüglich der Flugpreise haben wir uns sehr genau informiert: Sie sind überraschend günstig für diese Reisen ans Ende der Welt:
Direktflug mit der Condor von Frankfurt nach Anchorage fünfmal wöchentlich, Flugdauer 8 1/2 bis 9 1/2 Stunden (je nach Windrichtung), Anschlussflüge nach Kodiak oder Cordova. Zwischen Anchorage und Seward fährt eine Bahn.
ATLASREISEN Deck 11 in Bemerhaven und Cuxhaven hat für die vier Törns Flüge und Preise recherchiert. Lasst Euch Angebote geben von Deck 11, Am Längengrad 12, 27568 Bremerhaven. Es betreut uns und viele unserer Mitsegler seit Jahren bestens Frau Gesa Zöllmann.
Mail: gzoellmann@deck11.de oder info@deck11.de
Telefon: 0471-94189999
Der Törnplan liegt ihr vor.
Ein- und Auschecken
Eintreffen an Bord jeweils am Tag vor dem Törnbeginn, Auschecken am letzten Tag des Törns.
Plant für den Rückflug eine Übernachtung in Anchorage ein. Es kommt vor, dass die Zubringerflüge von Kodiak oder Cordova nach Anchorage wetterbedingt verschoben werden müssen – dann ist es gut, wenn Ihr für den Flug nach Deutschland noch zeitliche Reserve habt. Ausserdem ist die Stadt Anchorage einen Zwischenstop wert.
Im Winter 2015/16 liegt die Freydis hoch und trocken auf Fuller´s Shipyard in Kodiak inmitten vieler Fischerboote. Anfang Mai 2016 sind wir wieder zwei Wochen vor Törnbeginn in Kodiak, um sie fit zu machen und um die Reise vorzubereiten. U.a. stehen außer den üblichen Servicearbeiten an: Neuer Anstrich und neue Batterien – 7 Stück an der Zahl, zwei für den Start, fünf Batterien mit je 250 Ah für den Verbrauch.
Wie immer suchen wir aktive Mitsegler und Mitgestalter
Auf die anschließenden Törns mit Mitseglern, die mit uns die Erlebnisse in diesem einzigartigen Revier teilen wollen, freuen wir uns.
Die FREYDIS ist jedoch kein Kreuzfahrtschiff mit Passagieren und zahlenden Gästen, sondern eine Yacht, die sportlich gesegelt wird und bei der alle mit anfassen. Jeder ist gefordert und bringt sich ein. Das gilt auch für das Zubereiten der Mahlzeiten, denn wir haben keinen bezahlten Koch oder Köchin an Bord…
…und wir sind wie immer keine Bärenführer und Animateure.
Jeder trägt Verantwortung für das Gelingen des Törns. Die Reise ist erst dann gelungen, wenn am Ende alle zufrieden sind.
Bei jedem Törn stehen Start- und Zielhafen fest. Über die Route und die Stopps entscheidet die Crew, Skipper eingeschlossen, mehrheitlich.
Über WordPress erhielten wir neulich folgende Zuschrift von unseren ehemaligen Mitseglern Susanne und Wolfgang Minneker, Kronberg
Es ist eine wahre Freude, die Freydis und Euch in Alaska wieder zu sehen!! Wir erinnern uns noch an den am Boden zerstörten Erich beim Japan-Vortrag in Heidelberg, nachdem die gute alte Freydis im Tsunami verschollen war. Ihr nächstes und wiederholtes Ziel Alaska war damals in so weite Ferne gerückt. Wer einmal die Gelegenheit hatte, Alaska vom Wasser aus zu erleben, kann die magische Kraft dieses Ziels verstehen, das mit seiner atemberaubenden Natur anziehend wirkt wie ein Magnet. Die Freydis ist zurück! Bis heute zählt unser Alaska-Trip auf der alten Freydis zur spektakulärsten Reiseerfahrung. Wir wünschen Euch, liebe Heide und lieber Erich, noch viele schöne Stunden und Erfahrungen in Alaska.
und unsere Mitseglerin Lore Haack-Vörsmann schrieb am Ende des letzten Törns in Kodiak ins Logbuch:
Ich fühle mich reich beschenkt durch Euch, Eure Erfahrung, Eure scheinbar nie erlahmende Begeisterung und durch Eure Freude, diese zu teilen. Danke!