In der ersten Hälfte dieses Jahres sind wir mit der Freydis von Kalifornien über Hawaii und das Midway-Atoll nach Japan gesegelt, wo wir sie in einer erstklassigen Marina untergebracht haben und dann nach Deutschland zurückgeflogen sind. Nach den heissen Sommermonaten kehrten wir nach Japan zurück und bereisten bis Anfang November den Norden Honshus und die Insel Hokkaido 10 Wochen lang mit dem Leihwagen, der Bahn und auf Schusters Rappen. Unsere ersten (überaus positiven) Eindrücke von Land und Leuten haben wir dadurch vertieft.
Nachtem wir uns die Häfen an der Küste Hokkaidos angeschaut hatten, sind wir zu dem Entschluß gekommen, die Freydis den Winter 2010/2011 über doch in der Iwaki Sun Marina liegen zu lassen. Dort ist sie am besten aufgehoben und wird optimal betreut. Die gewonnene Zeit haben wir genutzt, um Tokio, Kyoto, Nikko und die Izu-Halbinsel zu besuchen. Und natürlich sind wir auch den Fuji-san, Japans heiligen Berg, ein gutes Stück hinaufgestiegen.
Im nächsten Jahr…
…haben wir etwas ganz Besonderes vor und würden uns über eine Teilnahme aus Euren Reihen sehr freuen:
Der Grobplan ist folgender: Im Mai 2011 fliegen Heide und ich nach Iwaki. Dort kommt die Freydis dann zwei Wochen zur Überholung auf die Werft. Entsprechende Vorbereitungen haben wir bereits getroffen. Anschließend segeln wir die NE-Küste Honshus in kleinen Etappen Richtung Norden nach Hakodate/Hokkaido. Von dort wollen wir an der Süd- und Ostküste Hokkaidos über die Kurilen (russisch) zur Halbinsel Kamtschatka/Sibirien. Dort planen Heide und ich einen dreiwöchigen Aufenthalt. Anschließend setzen wir die Reise mit Crew nach Nikolskoje auf den Kommandeursinseln fort, von dort mit etlichen Zwischenstops an der Aleutenkette entlang nach Dutch Harbor. Hier schließt sich der Kreis der Freydis um den Nordpazifik, denn in der Nähe hatten wir im Jahre 2006 unseren 1. Landfall in Alaska. Und hier in Dutch Harbor endet auch der dritte Törn mit Crew (siehe Törnplan weiter unten).
Nach einer kurzen Pause werden wir die Freydis an das Westende der Alaska-Halbinsel zur kleinen Fischersiedlung King Cove bringen, wo sie schon einmal 2007/2008 überwintert hat. Mit der Reise nach Sibirien betreten auch wir Neuland und segeln in Gewässern, in denen noch keine deutsche Yacht war. Aus diesem Vorhaben ergeben sich drei faszinierende, anspruchsvolle Crewtörns:
Törnplan 2011
Stand 10. November 2010 (Änderungen vorbehalten)
Törn I/11
Onahama/Iwaki – NE–Küste von Honshu – Hakodate/Hokkaido
2 Wochen von Donnerstag, 2. Juni bis Mittwoch, 15. Juni 2011
Im Mai und Juni findet man die besten Segelbedingungen in den japanischen Gewässern: Die Winterstürme sind vorbei, die Taifunsaison hat noch nicht begonnen und die Temperaturen sind noch gemäßigt (heiß und schwül wird es erst im Juli und August). Wir segeln im Monsun meist in Tagesetappen entlang der abgelegenen Nordostküste von Honshu, einer Küste, die von Seglern nur sehr selten besucht wird. Zahlreiche Buchten und kleine Fischerdörfer und die berühmte Matsushima Bucht, wegen ihrer außergewöhnlichen Szenerie für die Japaner eine der drei schönsten Ansichten ihres Landes, liegen auf dem Wege. Ebenso der Rikuchu-Kaigan Nationalpark mit seiner spektakulären Küste. Der Lonely Planet zählt den Norden Honshus zu den besonders sehenswerten „Unbekannten Routen“. Die Bewohner des Nordens leben noch sehr traditionell.
Besuchen werden wir mit Euch ein paar „alte Bekannte“, sehr nette und gastfreundliche Japaner, die wir auf unserer Rundreise durch den Norden kennengelernt haben. Da unsere Gesamtstrecke nur 360 bis 400 sm beträgt, können wir sehr flexibel auf Wetteränderungen reagieren, ohne dadurch in Zeitnot zu geraten. Und wir können gemeinsam einen Wagen mieten, um auch einmal ins Landesinnere zu schauen, z.B. den Towada-Hachimantai-Nationalpark besuchen, eines der letzten Wildnisgebiete Japans mit Vulkanen, dampfenden Geysiren, brodelnden Schlammteichen, dem Kratersee Towada und dem vulkanischen Plateau Hachimantei.
Die Anfahrt von Tokyo (Narita) nach Onahama zur Iwaki Sun Marina per Bus oder Bahn ist problemlos, Dauer ca 2 Std. Der Törn endet in Hakodate, für uns die mit Abstand interessanteste Stadt Hokkaidos.
Törn II/11
Hakodate/Hokkaido – Süd- und Ostküste von Hokkaido – Kurilen – Petropawlowsk/Kamtschatka
2 1⁄2 Wochen (18 Tage) von Sonntag, 19. Juni bis Mittwoch, 6. Juli 2011
Die ersten 7–10 Tage folgen wir dem Küstenverlauf von Hokkaido. Es besteht die Möglichkeit, bei Landgängen gemeinsam Abstecher mit dem Leihwagen in den einen oder anderen Nationalpark zu unternehmen. Wir haben sie alle besucht, es lohnt sich! In Japan benötigt man eine ganz spezielle Führerschein-Legitimation, die wir uns bereits zugelegt haben. Auf unserer diesjährigen Rundreise durch Hokkaido haben wir einige sehr nette Leute kennengelernt, die wir gerne mit Euch besuchen würden.
Für Sibirien brauchen wir alle ein Visum. In der Nähe von Heidelberg arbeitet ein auf Rußland spezialisiertes Reisebüro. Über dieses Reisebüro haben wir 2007 problemlos Visa (damals für Providenija) bekommen. Das wird wohl auch diesmal klappen.
Turn III/11
Petropawlowsk – Kommandeurinseln – Aleuten – Dutch Harbor
4 Wochen von Donnerstag, 28. Juli bis Mittwoch, 24. August 2011
SEgeln im Gebiet der vorherrschenden Westwinde. Wir haben Zeit genug auf diesem Törn, um bei schlechten Wetterbedingungen in einem Hafen oder einer Bucht abzuwarten. Außerdem gibt es zahlreiche gute Möglichkeiten für Zwischenstops auf den Inseln – wie Attu, Buldir, Kiska, Amchitka, Adak, Atka, Chagulak, Umnak u.a. Manche von ihnen sind schneebedeckte aktive Vulkane. Ein Teil der Inseln ist unbewohnt, auf anderen befinden sich Siedlungen des Aleutenstammes. Eine von ihnen, Nikolski Bay – die älteste nachgewiesene Siedlung der Erde, 12.000 Jahre alt – haben wir bereits besucht und Kontakte zu einigen Bewohnern geknüpft. Sie haben uns damals das Heilbutt-Angeln beigebracht. Wir fühlten uns gut aufgenommen in dieser kleinen Gemeinschaft und bedauerten es sehr, dass uns nicht mehr Zeit zur Verfügung stand.
Karte des Nordpazifik mit der geplanten Route der Freydis:
Wie immer werden wir vor den Törns Crewtreffen bei uns in Heidelberg arrangieren!
Bbezüglich der Flugpreise haben wir uns sehr genau informiert: Sie sind überraschend günstig für diese Reisen ans Ende der Welt. CUXREISEN hat für die drei Törns Flüge und Preise recherchiert. Lasst Euch Angebot geben von Atlas Reisen, Schillerstr.8, 27472 Cuxhaven. Chef ist Herr Bernd Sekula und zuständig für uns Frau Maria Sanchez, Mail: msanchez@cuxreisen.de., Telefon 04721-50 85 00. Sie betreut uns und viele unserer Mitsegler seit Jahren bestens. Der Törnplan liegt ihr vor.
Für alle Törns gilt: Einchecken an Bord im Laufe des 1. Tages, Auschecken am letzten Tag des Törns.
Reiseführer
Japan: Der deutschsprachige Lonely Planet ist sicherlich der beste. Für die erste Orientierung empfehlen wir den Führer von Marco Polo.
Kamtschatka + Kommandeursinseln: Trescher Reihe Reisen: Kamtschatka entdecken.
Als Karte zu empfehlen: Internat. Travel Maps, Vancouver: Kamtschatka Russia 1:800.000. Aleuten: Unseres Wissens existiert kein Reiseführer, Unalaska ausgenommen. Internet befragen. An Bord verfügen wir aber über exzellente Seekarten, elektronische und Papier sowie Seehandbücher.
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